Tafel rüstet sich für stärkeren Ansturm

21.10.2014, 13:36 Uhr
Tafel rüstet sich für stärkeren Ansturm

„Wir brauchen Fahrer und Helfer bei der Warenausgabe am Samstag“, sagte König. Manche Helfer machen nur einmal im Monat mit, andere helfen wöchentlich. „Manch einer fällt auch wegen einer Operation aus“, so die Erfahrung der Tafel-Chefin.

Einen Lastwagen-Führerschein brauchen Tafel-Fahrer nicht. Für die Herzogenauracher Tafel ist ein weißer VW Caddy mit der Aufschrift „Erlanger Tafel — Ausgabe Herzogenaurach im Einsatz.

Normalerweise werden die Waren jeden Samstag ab 12 Uhr bei elf örtlichen Geschäften und Supermärkten eingesammelt. Ab 14.30 Uhr geben dann die Helfer ihre Waren in der Tafel, Kantstraße 17, aus. Dort sei im Erdgeschoss eine Wohnung „superschön“ durch die Stadt ausgebaut worden. Dafür ist König „richtig dankbar“. Die Zusammenarbeit mit der Stadt klappe bestens.

Nach dem Ansturm Bedürftiger am Samstag müssen die Ausgabe-Helfer sauber machen, die Regale reinigen und die benutzten Kisten waschen oder auch in die Spülmaschine einräumen.

Gerd Müller hilft von „Anfang an“ in der Tafel mit. Er fährt jeden Samstag die Geschäfte ab. Der Herzogenauracher war aber auch schon in der Warenausgabe tätig. „So im Schnitt kommen 30 Familien zu uns.“ Einige Helfer seien jeden Samstag fünf bis sechs Stunden im Einsatz. Müller: „Das ist nicht mehr zumutbar.“

Container aufgestellt

Für die Jahreswende rechnet die Herzogenauracher Tafel mit deutlich höheren Zahlen Bedürftiger. Laut Müller hänge das mit der künftigen Belegung der Asylbewerberunterkünfte in der Eichelmühlgasse zusammen. Müller wörtlich: „Wir erwarten rund 50 zusätzliche Bedürftige.“ Wie berichtet, will die Stadt dort Wohncontainer für Flüchtlinge aufstellen. Das habe ihnen Bürgermeister German Hacker angekündigt.

Oft reichen die eingesammelten Lebensmittel aber schon jetzt nicht mehr aus. „Dann müssen wir aus Spendengeldern zukaufen“, so Leiterin König.

Denn sonst könnte man die Tafel-Kunden nicht versorgen. Gerade Frischmilch, Reis, Nudeln, Tee oder Speiseöl müssten oft zugekauft werden. Aus den Supermärkten werde man dagegen meist mit Brot, Backwaren, Obst und Gemüse versorgt.

Eine Vorausplanung ist meistens nicht möglich. „Wir kriegen manchmal viel und manchmal fast gar nichts.“ Das sei „sehr unterschiedlich.“ Praktisch jedes Mal müsse man „schauen, ob es reicht“.

Spenden an Erntedank

Ausdrücklich dankt die Tafel-Leiterin für die vielen Gaben vom Erntedankfest. Zwei Wochen lang wird es außerdem eine bundesweite Hilfsaktion der Rewe-Märkte für die Tafeln geben. Dann können Supermarkt-Kunden für fünf Euro „Tafel-Tüten“ kaufen. Zum Inhalt gehören Spaghetti, Speiseöl und auch Tomatensoßen. Bis Weihnachten werde meist noch „relativ viel“ für die Tafel gespendet. Aber unmittelbar nach dem Weihnachtsfest „flaut das ab“.

Hilfreich wären noch weitere Fördermitglieder für die Herzogenauracher Tafel. „Da genügen schon 15 Euro Jahresbeitrag.“

Die auch für Herzogenaurach zuständige Erlanger Tafel freut sich über Geld und Sachspenden, Stichwort „Erlanger Tafel — Herzogenaurach“. Spendenkonto 60 025 874, BLZ 763 500 00 Sparkasse Erlangen. Infos zum Förderverein auch bei Gertrud König unter (0 91 31) 6 30 11 29.

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