Taktik lautet: Tempo total

23.9.2016, 17:50 Uhr
Taktik lautet: Tempo total

© Foto: Thomas Hahn

Denn die Niederbayern zählen zu den Topfavoriten auf den Aufstieg und bieten eine erfahrene und tiefe Mannschaft auf, die sich schon seit Jahren in der Liga etabliert hat. Die Longhorns hingegen sind in dieser Saison sogar noch jünger als in der Vorsaison geworden und haben einige hochkarätige Abgänge zu verkraften. So wird es für die jungen Wilden aus der Aurachstadt in dieser Saison ganz klar nur um den Klassenerhalt gehen.

Insbesondere unter dem Korb wird es für die Herzogenauracher ganz eng, denn mit Braslav Turic, Monty Rogers und Willy Inkulu sind die drei Leistungsträger aus der Vorsaison allesamt nicht mehr an Bord und bislang konnte kein adäquater Ersatz verpflichtet werden.

Turic wollte eigentlich an die Aurachstadt zurückkehren, hat jedoch vor drei Wochen seine Zusage zurückgenommen, selbiges gilt für Inkulu. Und Salman Manzur, der schon zugesagt hatte, trat nun doch eine Ausbildungsstelle in München an. Monty Rogers hat seine Karriere beendet, da er sich von seinem Achillessehnenriss nicht mehr voll erholen konnte und sich nun auf seine berufliche Karriere konzentrieren will.

Somit haben die Verantwortlichen in Herzogenaurach ein riesiges Problem, da insbesondere Centerspieler nicht auf den Bäumen wachsen und so kurz vor Saisonbeginn selten noch verfügbar sind. Auch von ihrem Kooperationspartner aus Nürnberg können sie kurzfristig nicht auf Hilfe hoffen, da sie derzeit große Verletzungssorgen auf den großen Positionen haben und so keine Spieler entbehren können. Im Laufe der nächsten Wochen soll mindestens noch ein großer Spieler akquiriert werden – dessen Qualität wird wohl stark über das Wohl und Wehe der TSH entscheiden.

Dementsprechend wird der neue Trainer der Longhorns, Benedikt Aumeier, der aus der Spielerrolle fast nahtlos in die Trainerposition hinübergewechselt ist, auf Hochgeschwindigkeitsbasketball setzen müssen. Denn auf den kleinen Positionen sind die Longhorns extrem stark besetzt. Um die Routiniers Markus Person und Mike Kaiser hat Aumeier eine ganze Armada an hochtalentierten Jugendlichen versammelt, die sich unbedingt ihre Sporen in der Regionalliga verdienen wollen und der TSH extrem helfen werden. Dazu mit Vedran Nakic ein ehemaliger Juniorennationalspieler aus Kroatien, der derzeit bei adidas arbeitet. Mit seinem hochprozentigen Wurf und seiner hervorragenden Übersicht wird er gleich die Starterrolle auf der Aufbauposition übernehmen und mit Sicherheit einer der Leistungsträger in dieser Saison werden.

Die Vilsbiburger werden wie immer ein physisch starkes Team stellen, das schnell spielen und abschließen wird. Deren Trainer Holger Prote hat seit Jahren ein System etabliert, in welchem Flügelspieler Michael Meyer eine zentrale Rolle (neben wechselnden US-Amerikanern) einnimmt. Er stellt den Prototypen eines Spielers dar, wie ihn sich Prote vorstellt. Groß, schuss- und sprunggewaltig und mit viel Selbstvertrauen.

Aumeier: „Wir gehen in dieses Spiel ganz klar als Underdog. In Vilsbiburg zu spielen ist stets etwas Besonderes Das enthusiastische Publikum sorgt dafür, dass der Hexenkessel von Beginn an brennt. Wir haben uns gut auf die Niederbayern vorbereitet und werden alles in unserer Macht stehende tun, um einen guten Kampf zu liefern. Sicher wird einiges darauf ankommen, ob unsere Würfe von außen fallen. Sollte dies geschehen, können wir sicher für eine Überraschung sorgen, jedoch müssen wir dafür auch wie die Berserker verteidigen.“

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