Tennisclub Aurachtal: Schmutziger Krieg

8.7.2015, 06:00 Uhr
Tennisclub Aurachtal: Schmutziger Krieg

© Foto: privat

Ende April hatte das Führungstrio Michael Schill (Sportbetrieb), Johannes Roest (Anlage/Halle) und Alexandra Funke (Verwaltung) die beiden „Urgesteine“ aufgefordert, bis zum 8. Mai ihren Austritt zu erklären. Beide hatten jedoch über ihren Anwalt erklären lassen, dass sie dieser, durch Beschluss der Mitgliederversammlung ergangenen Aufforderung, nicht nachkommen würden.

Nun folgte der formelle Ausschluss. Der Vereinsvorstand listet bei Kalfelder folgende Verfehlungen auf: Weitergabe von vereinsinternen Informationen an Nichtmitglieder, Diskreditierung des Vorstands in der Öffentlichkeit und Unregelmäßigkeiten bei der Arbeitsstundenabrechnung in den Jahren als Vorstand. Der letzte Vorwurf entfällt bei Lehmann, dafür soll er jedoch seine Funktion als Sprecher des Ehrenrats missbraucht haben. Über beide wurde ein Zutrittsverbot für die gesamte Tennisanlage verhängt, sie müssen sämtliche Schlüssel abgeben.

Zumindest Kalfelder will das nicht auf sich beruhen lassen und erwägt nun erst recht anwaltliche Schritte gegen seine Nachfolger. „Die Vorwürfe halten keinerlei Überprüfung stand. Welche Informationen waren denn nicht für die Öffentlichkeit bestimmt: Etwa die stark zurück gegangenen Mitgliederzahlen im Nachwuchs oder die immer weniger gemeldeten Mannschaften?“, fragt er provokant.

Und zu Punkt zwei merkt er an, dass der neue Vorstand einfach nicht kritikfähig sei: „Die fahren einen erfolgreichen Verein an die Wand und sind beleidigt, wenn das jemand anmerkt. Ich kann und will es nicht akzeptieren, dass die gute Arbeit unseres Vereins im vergangenen Jahrzehnt so schnell ad absurdum geführt wird. Das hat doch nichts mit diskreditieren zu tun.“

Der letzte Punkt ärgert ihn gewaltig. Denn er sieht da den Verein in der Beweispflicht. „Da werden Summen genannt, die ich am Verein vorbeigeschleust haben soll, und Vorwürfe erhoben, und es wird kein einziger konkreter Fall genannt. Das kann es ja wohl nicht sein.“

Er will sich nun mit seinem Rechtsbeistand beraten und eventuell sogar seine Nachfolger wegen übler Nachrede belangen. Auf jeden Fall will er den Vereinsausschluss nicht hinnehmen. Der 74-Jährige ehemalige Olympiateilnehmer gibt sich kämpferisch und greift den neuen Vorstand weiter an: Seit dieser im Amt sei, gehe es mit dem Tennisclub bergab: sportlich, in Sachen Anlagenpflege – und sämtliche angekündigten Veranstaltungen 2014 seien ausgefallen.

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