Thomas Schuster-Hörning: "Worte können nicht der Seele Bilder malen"

15.10.2018, 16:56 Uhr
Thomas Schuster-Hörning:

© Foto: Andrea Rudolph

"Worte können nicht der Seele Bilder malen": Dieser Satz ist ihm sehr wichtig, denn er beschreibe gut, um was es ihm bei seinen Werken geht. "Ich fange einfach an, ohne Konzept, manchmal gelingt es mir und manchmal nicht", erklärte der seit 24 Jahren in Röttenbach lebende Kunsttherapeut bei der Vernissage. In den farbintensiven Bildern und ausdrucksstarken Skulpturen – insbesondere des Menschen mit all seinen Widersprüchen und Eigenheiten – bringt er viel von dem zum Ausdruck, was er im Berufsalltag im Klinikum am Europakanal und natürlich auch im privaten Umfeld erlebt.

Interessante Details

Der Betrachter sollte sich Zeit nehmen für die zum Teil sehr kleinteiligen (Acryl-)Bilder, in denen es viele interessante Details beispielsweise in Gesichtsausdrücken zu entdecken gibt. Auch die Skulpturen aus Ton und Braunstein oder die Stele im Treppenaufgang thematisieren gesamtgesellschaftliche Phänomene und Probleme wie das Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer.

"In meinem Alltag passiert viel, was ich gar nicht in Worte bringen kann. Deswegen tut mir die Arbeit im Atelier seit 30 Jahren sehr gut, das möchte ich nicht missen", so Thomas Schuster-Hörning. Auf Drängen seiner Kollegin Rosi Felgenhauer hin, habe er sich nun nach 25 Jahren wieder einmal entschlossen, seine Arbeiten öffentlich zu zeigen. "Das Konzept von ,Kunst im Rathaus‘ hat mich überzeugt: Wir zeigen uns gegenseitig. Und es ist schön zu sehen, wie viele kreative Kräfte hier am Ort wirken."

Ludwig Wahl stimmte zu: "Wir möchten mit den vierteljährlich wechselnden Ausstellungen örtlicher Künstler das Rathaus mit Leben füllen und zum Treffpunkt machen." Der Bürgermeister dankte dem Kunsttherapeuten für seine vielfältigen und intensiven Gedankenanstöße. Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnung von Mira Weigl mit Klarinette und gefühlvollen Klezmer-Stücken.

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