Tolle Leistung: "Glüwi" bei den Barmherzigen Brüdern

GREMSDORF - Jung und Alt erfreuten sich am Samstag am Musical "Glüwi – Ein wundersamer Haufen" im Forum der Barmherzigen Brüder. Ein farbenfrohes Bühnenbild, aufwendige Lichteffekte und eingängige Musik, dazu tolle schauspielerische Leistungen – die Theatergruppe der Einrichtung konnte überzeugen.

Seit 1997 wird das Theaterprojekt verfolgt, welches Menschen mit Behinderung die Möglichkeit gibt, sich der Schauspielerei zu widmen. 2009 feierte "Glüwi" im Forum Premiere. Wer jetzt meint, jeder hätte das Programm bereits gesehen, irrt – 130 Zuschauer erwarteten im vollen Forum den Beginn des Musicals. Davon natürlich viele Kinder, eine neue Generation von "Glüwi"-Fans sozusagen.

Glüwi ist das Kind von den Glühwürmcheneltern "Leuchtig" und "Strahla". Eines Morgens ist ihr Zuhause von der Außenwelt abgeschnitten, Erde verschließt Fenster und Tür. Irgendetwas scheint unterirdisch vorzugehen, Tunnel werden gegraben. In einer Schwarzlicht-Choreographie sieht man lediglich Schaufeln und hört das Lied "Bagger, Schaufeln, weg den Dreck". Eine von vielen tollen optischen Ideen.

"Maulwurf Stollenreiter" ist verantwortlich für das Begraben des Glühwürmchenheims.

Nun ist guter Rat teuer. Wie kommt man nun hinaus? Ein kleine Zuschauerin aus der vorderen Reihe ruft hilfsbereit: "Anrufen!" Über diese Technik verfügt Glüwi natürlich nicht, es werden sehr deutlich Rauchzeichen aus dem Kamin entsendet.

"Blobbi" und "Matz", den Kindern der Mäusefamilie "Piepkowatz" fallen die Rauchzeichen auf. Flato, der erwachsene Schmetterling, sagt, er hole Hilfe. Die Mäuse-Kinder sind natürlich zu neugierig und fallen prompt in ein Erdloch im aufgeschütteten Berg.

Die Glühwürmchen werden währenddessen befreit, Glüwi sucht nach seinen Freunden. In ein dunkles Erdloch kann nur einer Licht bringen. Glüwi, Blobbi und Matz stoßen auf Maulwurf Stollenreiter (mit Blindenbinde). Über die Angst siegt schließlich die Neugier und die Eigenschaft der Kinder, vorurteilsfrei auf den anderen zuzugehen. Am Ende können alle über den Vorfall lachen.

Mit ihrem Lied über Freundschaft verabschiedet sich das Ensemble und wird für seine Darstellung mit großem Applaus vom kleinen und großen Publikum belohnt. Die Kinder freuen sich besonders darüber, dass sich die Darsteller, wie schon während des Musicals, unter das Publikum mischen – so können sie ihren Helden ganz nah sein.

Ob sich bei Glüwi-Darstellerin Alexandra Stern nach so vielen Auftritten seit 2009 Routine eingestellt hat? "Ich bin immer noch aufgeregt, kann vor den Auftritten kaum schlafen. Aber es macht immer wieder Spaß!"