Tore in Dachau wie vernagelt

6.4.2014, 20:30 Uhr
Tore in Dachau wie vernagelt

© Michael Matejka

Dass sie dabei in einer kompletten Halbzeit, also in 30 Minuten, lediglich drei Tore erzielten, lässt fast vermuten dass beide Teams im Vorfeld einen „Nichtangriffspakt“ geschlossen hätten, denn auch die kümmerlichen sechs Treffer der Gastgeberinnen vor dem Seitenwechsel lassen ja ebenfalls nicht gerade sprühenden Offensivhandball vermuten.

Dabei hielt TSH-Torfrau Martina Ebersberger, so lobte ihr Trainer Udo Hermannstädter, „uns mit großartigen Aktionen speziell nach der Pause im Spiel“. Auf der Gegenseite reichte der ASV-Keeperin eine solide Durchschnittsleistung, um die beiden Punkte festzuhalten.

0:1 in der 5. Minute, 0:2 zwei Minuten später und 1:2 in der 10. Minute, so verlief der magere Auftakt zweier eigentlich erfolgreicher Teams. Nach 20 Minuten lag Dachau erstmals mit 4:3 in Front und erhöhte sogar auf 6:4. Doch in der restlichen Zeit vor der Pause drehten die Gäste die Partie durch einige Gegenstöße und gingen mit einer 8:6-Führung in die Kabine.

Probleme in Überzahl

Das 10:10 in der 45. Minute ließ beiden Mannschaften alle Möglichkeiten offen, doch spätestens sechs Minuten vor Schluss, als die Gäste bei eigener Überzahl neuerlich mehrfach scheiterten, nahm Dachau diese „Hilfestellung“ dankend an und entschied das Spiel für sich. Fast ist man geneigt den Gegnern der TSH zu empfehlen, überwiegend eine Spielerin weniger aufs Feld zu schicken, denn in dieser Saison tun sich die Herzogenauracherinnen bei eigener Überzahl besonders schwer - nicht nur im Angriff.

Das Team von der Aurach zeigte sich zwar in der Abwehr weitgehend so kompakt wie im Hinspiel. Was aber die Offensivbemühungen anbelangte, so waren die fast komplett angetretenen Hermannstädter-Schützlinge diesmal erst vom Kopf her und nachfolgend auch von den Beinen einfach zu unbeweglich, um den ASV nochmals aufzumischen.

Dessen eher ungewöhnlich offensiv zupackende Abwehr unterband die TSH-Versuche meist schon in den Ansätzen, was nicht nur zu Fehlaktionen führte, sondern auch mehrfach durch die Schiedsrichter einfach zu früh unterbunden wurde. Diese falsche Auslegung der Vorteilsregel ließ an diesem Tag Berner, Wölfel und Co. frühzeitig resignieren, denn Lücken gab es in der ASV-Abwehr durchaus.

Hermannstädter („vielleicht war der Spielbeginn 12.30 Uhr für meine Mädels etwas zu früh“) wollte der Begegnung dennoch etwas Gutes abgewinnen und sprach von zwei ausgezeichneten Abwehrreihen, die belegten, dass die Kontrahenten durchaus mit der richtigen Einstellung zur Sache gegangen seien. Gefreut hat er sich auch darüber, dass selbst jene Akteure dabei waren, die gerade erst wieder gesund wurden oder durch auswärtige Anlässe vom Training abgehalten waren.

TSH: Ebersberger, Mauritz; Berner, Wölfel, Kräck, Bestle, Mergner 4, Egle 4, Frank 2, Küffner 1, Thom.

 

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