Tragende Rolle in Wolfsberg

HERZOGENAURACH - Ihren ersten "offiziellen“, nicht geplanten Auslandseinsatz hatten die Kerwasburschen Herzogenaurach beim Maibaumaufstellen in der Partnerstadt Wolfsberg.

Die Burschen waren zu Gast in Kärnten und wurden vom Vorschlag des stellvertretenden Stadtamtsleiters Robert Schmidt überrascht, beim Wolfsberger Café Eberhard die Einheimischen beim Aufstellen des Maibaums zu unterstützen. Am 1. Mai um 9.30 Uhr am Aufstellgelände machte sich das Gerücht breit, dass der Maibaum von der Größe nicht mit dem Herzogenauracher Kirchweihbaum zu vergleichen sei: 15 Meter, mehr sollte er nicht haben.

Bald bog ein Unimog mit Baum und Burschen im Schlepptau um die Ecke und hielt vor einer Gaststätte. Das erste Duo der Herzogenauracher machte sich auch gleich auf zur ersten "Kontaktaufnahme“. Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz und etwa zehn Burschen begrüßten die Franken herzlich mit Bier und Schnaps.

Der dortige Brauch sieht vor, den Baum geschultert die 300 Meter zum Café zu tragen. Es wurde bereits diskutiert, da der Baum recht schwer war, noch ein Stück mit dem Unimog entgegenzufahren. Die Wolfsberger staunten nicht schlecht, als sich nach und nach immer mehr Herzogenauracher einfanden, um mit anzupacken. Die Entfernung sollte damit kein Problem mehr darstellen.

Unter musikalischer Begleitung der Stadtkapelle Wolfsberg wurde fix der Baum mit einem „hau-ruck“ geschultert. Am Ziel wurde der Baum kurz vorbereitet, die Krone mit Brezeln und Würsten geschmückt. Nach einer kurzen Ansprache von Schlagholz konnte das Aufstellen beginnen.

Der Aufstellmeister rief nach den ersten paar Schubvorgängen Richtung Himmel zu einem kleinen Generalstreik auf, denn bislang waren noch keine Maßkrüge am Baum zu sehen. "Jetzt schreit ihr nur Hau-Ruck und macht dann aber nichts“, war das Kommando. Schließlich war das flüssige Ziel erreicht und der Baum konnte ohne Probleme in die Senkrechte gebracht werden.

Für den Nachmittag war eine Weinwanderung zu einer Jausenstation geplant. Die hatte aber wegen des Feiertags geschlossen. Ein Alternativprogramm musste her. Bürgermeister Schlagholz musste noch nach Leiwald in die Wolfsberger Saualpe, da wurde noch ein Maibaum bei einer kleineren Dorfgemeinschaft aufgestellt. "Da könnt ihr ebenfalls anpacken“, bekamen die Herzogenauracher zu hören. Gesagt, getan.