Triathlon-Queen adelt Herzoman

27.7.2014, 18:06 Uhr
Triathlon-Queen adelt Herzoman

© Mark Johnston

Denn dieser Kommentar stammt von einer Frau, die in der Triathlon-Welt von Hawaii über Roth bis Mexiko als Profi und eine der erfolgreichsten deutschen Athletinnen alles erlebt und vieles gewonnen hat.

Derzeit ist Heidi Sessner auf ihrer „Abschiedstournee“ als Berufssportlerin – und da hat sich die 36-Jährige überlegt, all die Stätten aufzusuchen, die ihr besonders in Erinnerung geblieben sind. Und dazu zählte eben auch der Puma Herzoman, den sie 2006 unter ihrem Mädchennamen Jesberger schon einmal gewonnen hatte, „weil er so familiär und dennoch professionell organisiert ist“.

Aber auch im „Herbst“ der Karriere hat Heidi Sessner noch genug drauf, um den Ansturm der Jugend relativ locker abzuwehren, obwohl die 18-jährige Lena Gottwald aus Zirndorf die einstige Weltklasseathletin anfangs schon beeindruckte: „Die ist unglaublich gut geschwommen und hat auch beim Radfahren zunächst enorm losgelegt. Aber dann bin ich ins Rollen gekommen.“ Und wie: Am Ende lief sie mit 1:05:02 Stunden eine Topzeit, die nur 15 der fast 300 Männer unterboten.

Die junge Rivalin hielt mit gut zweieinhalb Minuten Rückstand respektvoll Abstand, aber auch sie war ihrerseits dreieinhalb Minuten schneller als die Dritte, Melissa Meisner. Eine der größten Leistungen vollbrachte jedoch wieder einmal Claudia Binner. Die 57-Jährige verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich und schnappte sich tatsächlich den Stadtmeistertitel.

Dreikampf im Dohnwald

Spannender ging es bei den Männern zu – aber da waren die Sieger wegen der Absagen einiger Spitzenleute eine ganze Ecke langsamer als in den Vorjahren. So rückten Starter in den Vordergrund, die sonst eher knapp hinter den Podestplätzen zu finden waren.

Beim Wechsel von der Rad- auf die Laufstrecke schien es so, als hätte sich der Vorjahresdritte Lasse Ibert ein schönes Polster herausgefahren, aber schon vor dem Rennen hatte er den Rivalen angedeutet, dass er im Laufen derzeit nicht so fit sei.

Und tatsächlich war die knappe Minute Vorsprung des starken Radfahrers schon fast nach der Hälfte der fünf Kilometer durch den Dohnwald aufgebraucht. Da waren Lokalmatador Jochen Blasch und der Forchheimer Christian Seeberger fast gleichzeitig neben ihm aufgetaucht und hatten ihn fortan stehen gelassen.

Wenig später griff Seeberger auch noch Blasch an und ließ dem langen Herzogenauracher keine Chance mehr. Der war aber dennoch höchst zufrieden: „Ich bin an mein Limit gegangen. Außerdem bin ich Stadtmeister – und hatte sogar genügend Zeit, um meine kleine Tochter noch ins Ziel zu tragen.“

Auch Seeberger hatte nichts zu meckern. Schließlich hatte er noch den Ironman Deutschland in Frankfurt vor nur drei Wochen in den Beinen. „Beim Radfahren ging es ziemlich zäh, da war ich noch nicht frisch. Aber beim Laufen war ich schnell wieder da - und ich hatte im Gespür, dass wir den Lasse noch einholen.“ Am Ende hatte der Vorjahressiebte in 59:31 Minuten die Ein-Stunden-Schallmauer knapp unterboten, was auch Blasch noch gelang, Ibert als Dritter blieb drei Sekunden darüber – und hatte am Ende den gleichen Platz inne wie 2013.

Mehr Bilder finden Sie unter www.nn-herzogenaurach.de und weitere Ergebnisse unter www.herzoman.de

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