TSH: 50 Minuten grandios

23.1.2017, 15:36 Uhr
TSH: 50 Minuten grandios

© gob

50 Minuten lang zeigte sich das Kästl-Team eines Tabellenführers würdig und lag zu diesem Zeitpunkt mit 30:18 in Front, ehe man, nicht geplant, „mindestens zwei Gänge herausnahm und in der restlichen Spielzeit vogelwild agierte“, so der Coach später. Dies ist aber nicht ungewöhnlich, angesichts der klaren Führung, und daher wollte Hans-Jürgen Kästl auch keinerlei Kritik aufkommen lassen, bedauerte nur, dass sich die leidtragende Torfrau Annika Bernhardt, ab der 40. Minute im TSH-Tor, nun zum wiederholten Mal in der Endphase eingewechselt, hinter einer nicht mehr voll konzentrierten Abwehr kaum noch auszeichnen konnte.

Natürlich überwog aber die Zufriedenheit bei allen Herzogenauracher Beteiligten darüber, auch bei der Pflichtaufgabe beim TSV Haunstetten II lange Zeit eine souveräne Darbietung abgeliefert zu haben. Schon vom Anpfiff an zeigten sich die Gäste aus Franken voll fokussiert, legten zunächst mit einer kompakten Abwehr den Grundstein für die Sicherheit bei den eigenen Offensivbestrebungen.

Bis zum 3:3 in der 5. Minute konnte die zweite Mannschaft des Bundesligisten aus Schwaben noch mithalten, dann zogen die Gäste unaufhaltsam davon. 8:3 führten sie nach 13 Minuten, und Kästl betonte später, dass man da schon mit einer vorbildlichen Abwehrleistung eine kleine Vorentscheidung geschafft hatte.

Bemerkenswert auch, dass seine Mannschaft ohne eine einzige Zeitstrafe im gesamten Spiel geblieben ist, was der Trainer stets als eine wichtige Vorgabe für die Abwehrarbeit seiner Schützlinge propagiert.

Der 17:9-Vorsprung zur Pause ließ dann in den zweiten 30 Minuten auch noch reichlich Platz für offensive Schmankerl. Mit tollen Aktionen tankte die TSH weiteres Selbstbewusstsein. Diesmal sprühte Saskia Probst wieder vor Tatendrang, vor allem in punkto Tempo wieder effektiv von Sarah Stephan und Tanja Küffner unterstützt.

Dem hatten die Gastgeberinnen nichts entgegenzusetzen, 27:12 lautete es aus Sicht der Gäste nach 40 Minuten, 15 Tore Differenz in einem Auswärtsspiel sind wahrlich eine Bestätigung für die derzeit überzeugenden Leistungen des Tabellenführers. Dabei hatte die TSH vor dem Anpfiff durchaus einige personelle Widrigkeiten zu überwinden, denn es fehlten nicht nur Steffi Mittasch und Corinna Merz verletzungsbedingt, sondern auch Leistungsträgerin Laura Wedrich und die zweite Kreisläuferin Kristin Lang mussten wegen Blessuren kurzfristig passen.

Hier nun zahlte sich nicht allein der insgesamt große Kader aus, sondern auch die Vielseitigkeit der Akteure. Jedenfalls stellte Kästl die großgewachsene Rückraumspielerin Alina Erdmann an den Kreis, mit durchschlagendem Erfolg. „Ich habe mich sehr darüber gefreut dass Alina sich und uns mit ihrer prima Leistung im Angriff als auch in der Deckung so nachhaltig geholfen hat und ihre starken Trainingseindrücke unter Beweis stellte“, so Kästl, der sich sonst mit Einzellob zurück hält.

Davon wich er diesmal aber ein zweites Mal ab, indem er mit großer Erleichterung und lobend verkündete, dass Vicky Egle nach über einem Jahr Verletzungspause erstmals wieder 25 Minuten erfolgreich eingesetzt werden konnte, worüber sich auch das ganze Team erfreut zeigte.

„Wir haben eine außergewöhnlich tolle Vorrunde gespielt die es nun gilt zu bestätigen. In zwölf Spielen nur drei Verlustpunkte zuzulassen, ist aber in der Rückrunde bei sieben Auswärtsbegegnungen kaum zu wiederholen. Also müssen wir von Spiel zu Spiel denken und bestrebt sein mit ähnlichem Engagement ganz oben dabei zu bleiben“, so Kästl.

TSH: Ebersberger, Bernhardt; Kräck 2, Mittelheisser 4, Stephan 7/1, Egle, Bestle, Saskia 10/3, Mergner 1, Küffner 3, Theobald 1, Erdmann 3.

Keine Kommentare