TSV Hemhofen löst sich nicht auf

1.4.2017, 19:00 Uhr
TSV Hemhofen löst sich nicht auf

© Karl-Heinz Panzer

Georg Riederer, seit 2010 an der TSV-Spitze, hatte vor den anstehenden Neuwahlen im vergangenen Jahr angekündigt, dass er das Amt abgeben wolle. Nur fand sich niemand bereit, das Ruder zu übernehmen. So machte er notgedrungen zusammen mit seinem Stellvertreter Franz Axtmann kommissarisch weiter.

Mit dieser Interimslösung arbeitete der Hemhofener Sportverein mehr als neun Monate lang. Aus Sicht des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) viel zu lange. Riederer hatte vor der Versammlung klar zu verstehen gegeben, dass er für eine weitere Verlängerung nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Eindringlich waren daher die Appelle, die er, sein Stellvertreter und Bürgermeister Ludwig Nagel an die Versammelten richteten.

Es war schließlich Ingrid Stelzer-Hertel, ein TSV-Urgestein, die sich gefordert sah. Zur allgemeinen Erleichterung erklärte sie sich bereit, sich der Wahl zur 1. Vorsitzenden zu stellen. Ohne Gegenkandidaten bekam sie dann auch mit großer Mehrheit das Vertrauen der 83 Stimmberechtigten. Die "Neue" ist beim TSV wohl bekannt, unter anderem als langjährige Leiterin verschiedener Gymnastikgruppen und des Schulkinderturnens. "I do my best", versprach sie in ihrer kurzen Antrittsrede.

Zu Stelzer-Hertels Führungsteam gehört Michael Denk, der zum Stellvertreter gewählt wurde. Denk stellte sich als "gut vernetzt" und erfahren im Vereinsmanagement vor, ein paar neue Ideen bringe er auch mit.

Das Thema Fusion mit der SpVgg Zeckern wurde an diesem Abend ebenso angeschnitten. Ludwig Nagel gab sich eingangs überzeugt, dass es langfristig einmal dazu kommen werde. Kurzfristig freilich sei dies überhaupt nicht nötig, sagte er. Am sportlichen Engagement und vor allem an Nachwuchs fehlt es dem TSV Hemhofen nach Einschätzung der Verantwortlichen nicht. 330 von 770 Mitgliedern sind Kinder und Jugendliche, bemerkte der scheidende Vorsitzende Georg Riederer.

Der für alle erfreuliche Verlauf der Versammlung wurde überschattet von einer unglücklich in die Wege geleiteten Personalie: Das neue Führungsteam hatte mit Janine Böhme bereits eine neue Schriftführerin im Blick. Die Neubürgerin war zwar nicht persönlich gekommen, ließ aber über Michael Denk ihre Bereitschaft mitteilen. Das Pikante daran: Karin Mitranescu, die bisherige Protokollführerin, hatte gar keine Rücktrittsgedanken geäußert. Folglich zeigte sie sich irritiert und verärgert über die neue Entwicklung, von der sie offensichtlich völlig überrascht war. Sie verzichtete auf eine Gegenkandidatur und erklärte sich erst auf Bitten bereit, als Zweite Schriftführerin weiterzumachen. Freilich nur, wenn sich niemand anders finde.

Denk bedauerte die Verstimmung und erklärte, Böhme würde sich auch als Stellvertreterin zur Verfügung stellen. Das zerschlagene Porzellan konnte er freilich damit nicht mehr kitten. Mit Marco Fische gibt es auch einen neuen Hauptkassier. Der bisheriger Schatzmeister Werner Becherer übernimmt seine Stellvertretung. Über die weiteren Funktionen wird auf der ordentlichen Jahresversammlung im Mai abgestimmt.

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