TSV Röttenbach ist "ein wichtiger Kulturträger"

10.7.2017, 06:00 Uhr
TSV Röttenbach ist

© Fotos: Niko Spörlein

Ein alter Verein, der laut Schirmherrn Stefan Müller, CSU-MdB, 90 Jahre lang jung geblieben sei und ein großartiges, vorzeigbares Sportgelände habe. Jenes Sportgelände am Lohmühlweg und viele Sportler standen am Wochenende im Zentrum des Interesses, denn hier bauten die Helfer um Vorsitzenden Carl-Otto Klermund nicht nur ein kleines, fast schon bescheidenes Festzelt auf, bestückten das Gelände drumherum mit verschiedenen Theken und Bartwurstständen und bauten den A-Platz um in zwei Kleinfeldflächen. Dort kickten schon am Freitag die "Alten Herren", um anschließend mit Alleinunterhalter Gerald Warter im Festzelt zu feiern.

TSV Röttenbach ist

Höhepunkt des fußballerischen Treibens dürfte das Kleinfeldturnier der Röttenbacher Vereine am Samstag gewesen sein. Hier trat die "Bürgermeister-Mannschaft" um Kapitän Ludwig Wahl, die Blasmusik, die Freiwillige Feuerwehr, die Soldatenkameradschaft, der Tennisclub und die Turngemeinschaft gegeneinander an, wobei sich die Mannen um Ludwig Wahl seinen Worten zufolge sogar im "Höhentrainingslager" (am Aischer Berg) auf die Begegnungen vorbereitet hatten und die sich sogar noch kurz vor Spielbeginn am Platz warm machten.

In der ersten Begegnung trat die Feuerwehr gegen die Blasmusik an und gewann mit 1:0. Die Rothelme und die Bürgermeister-Mannschaft kickten sich bis ins Endspiel. Das konnte dann nach der regulären Spielzeit von keiner Mannschaft gewonnen werden, weshalb Schiedsrichter Herbert Bräun (2. Vorsitzender) zum Elfmeterschießen rief. Hätte da bloß der Bürgermeister selbst nicht einen Elfer Richtung Dechsendorfer Weiher verschossen, hätten die Bürgervertreter ihre Chancen gegen die Feuerwehr nutzen können. Das Elfmeterschießen endete schließlich mit 3:2 für die Rothelme, die einen Pokal mit in ihr Gerätehaus nehmen konnten und ein Fässchen Bier.

Das von Stefan Müller gepriesene Sportgelände war mit Blick in die Geschichte nicht immer so. Kurz nach der Gründung des Vereins 1927 kickten die Fußballer am "Lahmerhügel" am Baiersdorfer Weg, so der Vizepräsident des Bayerischen Leichtathletikverbandes, der Neuhauser Willi Wahl bei seiner Festrede in Vertretung von BLSV-Kreisvorsitzenden Walter Fellermeier. Willi Wahl schlug einen Bogen vom "Mittelalter" bis in die Neuzeit und dankte dem TSV Röttenbach, dass dieser Verein 1928 die Patenschaft bei der Gründung des TSV Neuhaus übernommen hatte.

Ohne Zweifel, sagte Bürgermeister Ludwig Wahl hernach, sei der TSV mit seinen aktuell rund 340 Mitgliedern ein wichtiger Verein in Röttenbach, der TSV sei quasi ein Kulturträger mit vielen fleißigen Ehrenamtlichen, die für den reibungslosen Betrieb sorgen würden. Selbst Aktiver beim TSV, erzählte Wahl von "wilden Zeiten" in seiner Jugend beim Verein, der damals in der Landesliga kickte – "Erinnerungen, die bleiben" seien das gewesen. Das gehe nur in einer homogenen Gemeinschaft, die auf ihre langjährigen Mitglieder stolz sein dürfe.

Ludwig Wahl leitete damit auf die Ehrungen von drei langjährigen Mitgliedern über. So wurde für 60-jährige Treue mit Johann Amon ein Mann geehrt, der nach dem Zweiten Weltkrieg den TSV wieder mit auf die Beine stellte, aber auch Georg Baumüller leistete in den vergangenen 50 Jahren seiner Mitgliedschaft seine Dienste, ebenso wie Michael Warter, der für 40 Jahre ausgezeichnet wurde. Schirmherr Stefan Müller, Bürgermeister Ludwig Wahl, Willi Wahl vom BLV, Vorsitzender Carl-Otto Klermund und sein Stellvertreter Herbert Bräun gratulierten den Jubilaren. Am Sonntag gingen die Festivitäten in sportlicher Hinsicht weiter.

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