Überraschungsteam kommt nach Herzogenaurach

12.2.2016, 18:36 Uhr
Die Handballerinnen der Turnerschaft bekommen es mit Ottobeuren zu tun.

© Horst Linke Die Handballerinnen der Turnerschaft bekommen es mit Ottobeuren zu tun.

Gast ist der aktuelle Tabellen- Neunte TSV Ottobeuren, welcher als Aufsteiger in der Vorrunde jene typischen Formschwankungen an den Tag legte, die man von einer ambitionierten, aber noch unerfahrenen Mannschaft erwarten konnte. In der Rückrunde hingegen haben die Allgäuerinnen richtig Fuß gefasst und es immer besser verstanden, den großen Vorteil ihres breiten Spielerkaders auf dem Spielfeld umzusetzen.

Mit 5:1 Punkten gehören sie momentan zu den erfolgreichsten Teams in der Liga und speziell das 23:23-Unentschieden gegen den Tabellenführer ASV Dachau gehörte zu den größten Überraschungen der aktuellen Spielzeit. Dass man zuvor auswärts die zweite Mannschaft des ESV Regensburg mit 34:22 regelrecht überrollte, zeigt auf, dass man längst nicht mehr nur auf Reisen geht um die Punkte abzuliefern.

Als die TSH in der Vorrunde bei Ottobeuren antreten mussten, war deren Coach Hans-Jürgen Kästl voll des Lobes über die Dynamik und die Spielfreude mit welcher der Klassenneuling in die Saison gestartet war. Dass ausgerechnet seine Mannschaft aus dem Allgäu beide Punkte mitnehmen konnte, gehörte dann auch zu den positiven Überraschungen aus Sicht der TSH, es war wohl die bislang beste Saisonleistung der Mannschaft von der Aurach.

Die Begegnung stand nicht nur spielerisch auf hohem Niveau, sondern war bis zur 45. Spielminute extrem eng. Die TSH lag zwar zunächst dank einer großartigen Mannschaftsleistung stets mit bis zu drei Toren in Front, doch die Gastgeberinnen schafften es mit dem akustischen Rückenwind von der Tribüne noch auf 23:23 auszugleichen.

Wo aber die TSH aufgrund ihrer schmalen Personalsituation in den nachfolgenden Partien bei vergleichbaren Spielverläufen mehrfach einbrach, hielt man damals in Bestbesetzung die eigene Taktik des kontrollierten Ballbesitzes eisern durch und gewann verdient mit 29:25 Toren. Kästl und seine Mannschaft wären zweifellos heilfroh wenn man Samstag zumindest die beiden Punkte erringen würde.

Denn die personelle Situation hat sich nicht entspannt. Neben den Langzeitverletzten Egle und Stephan ist nun auch die zweite Linksaußen Janka Kräck an der Schulter angeschlagen, ihr Einsatz entscheidet sich erst kurz vor dem Anpfiff. Nadja Müller-Tegel kann diesmal nicht aushelfen und auch Unterstützung von Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft wird zunehmend schwerer zu bekommen, zumal die in der eigenen Spielklasse auch noch nicht alle Sorgen los ist.

Nicht erdrücken lassen

Kästl hofft zumindest Corinna Merz für einige Minuten einwechseln zu können, die nach ihrer dreimonatigen Pause wegen einer Knieverletzung zumindest wieder das Training aufgenommen hat. Da Tanja Küffner für HaSpo Bayreuth auflaufen muss, kann es eigentlich nur darum gehen sich von der kompromisslosen Offensive der Gäste aus Ottobeuren nicht erdrücken zu lassen. Gelingt es dann noch die beiden ungarischen Spielerinnen Bari-Nagy und Zsigmond halbwegs zu neutralisieren und die Aktionen von Ottobeurens Spielmacherin Keßler über den Kreis einzudämmen, könnte es mit den immer noch nötigen zwei Pluspunkten klappen.

Immerhin schaut man auch mit einem Auge auf die beiden höherklassigen Regionalligisten HaSpo Bayreuth sowie den ESV Regensburg, die beide Gefahr laufen in die Bayernliga abzusteigen, was automatisch auch den Abstieg aus dem bayerischen Oberhaus beeinflussen wird. Übrigens haben sich die Domstädter nach nur einem halben Jahr von ihrem Trainer Udo Hermannstädter getrennt, der zuvor immerhin sieben Jahre lang in Herzogenaurach ausgezeichnete Pionierarbeit geleistet hatte.

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