Umbau für Techniker

24.4.2014, 17:42 Uhr
Umbau für Techniker

© von Draminski

„Wer eine technische Ausbildung hat, wird überall mit Handkuss genommen“, weiß Landrat Eberhard Irlinger (SPD) und unterstreicht damit, wie wichtig es ist, dass junge Leute Weiterbildungen im Landkreis machen können, um auf Dauer hier zu bleiben.

Ab September wird die zweijährige sogenannte Aufstiegsfortbildung zum staatlich geprüften Mechatroniker an der Fachschule für Mechatronik (kurz: FMT) Herzogenaurach starten. Sie richtet sich an Techniker aus der Region, die bereits eine Ausbildung in einem passenden Berufsfeld abgeschlossen haben und sich nach einiger Praxiserfahrung weiterentwickeln möchten. Ein Höchst- oder Mindestalter gibt es nicht. Dafür ist nach der bestandenen FMT-Fortbildung sogar ein Studium möglich.

Damit die neuen Schüler an der Berufsschule ausreichend Platz haben, wird dort gerade für 1,5 Millionen Euro umgebaut: In dem Trakt, in dem einst künftige Maurer probeweise Wände hochzogen, riecht es nun nach frischem Mörtel und Zement. Von den Übungswänden ist nichts mehr zu sehen, stattdessen ist der Gebäudeteil klar unterteilt. „Von den neuen Räumen sieht man noch nicht allzu viel, aber man kann sie erahnen“, sagt Schulleiter Georg Uschalt bei der Baustellenbegehung.

Acht Räume entstehen im neuen Ober- und Untergeschoss. In letzterem wurde auch versucht, ein neues Unterrichtskonzept umzusetzen: „Wir verknüpfen das klassische Klassenzimmer mit dem Labor. Alles befindet sich in einem großen Raum, um so eine engere Verzahnung der Labortätigkeit mit der Theorie zu erreichen“, sagt der Schulleiter.

Immer alle Schüler im Blick

Früher habe man laut Uschalt durch den Wechsel der Klassenzimmer, immer wieder Unterbrechungen gehabt oder nie die ganze Klasse im Blick gehabt. In den neuen Räumen wird dies anders. Zudem wolle man mit den FMTlern auch die Synergien mit den bereits vorhandenen Fortbildungszweigen, wie zum Beispiel dem Maschinenbau, nutzen: Technische Geräte oder PC-Räume können so noch besser ausgelastet werden.

Dass sich das Projekt rentieren wird, steht für den Schulleiter und das Landratsamt schon jetzt fest: Während anderswo die Schülerzahlen rückläufig sind, merkt Georg Uschalt in Herzogenaurach nichts: „Wir haben hier einfach stabile Firmen, die jedes Jahr aufs Neue ausbildungsbereit sind.“ Gäbe es diese Planungssicherheit nicht, hätte man laut Uschalt sicherlich überlegt, ob sich die Einführung des Mechatroniktechnikers samt Ausbau der Schule rentiert hätte.

Für ihn ist das Vorhaben zugleich sein Abschiedsprojekt: Nächsten Januar wird er in Pension gehen und wünscht sich mit Blick darauf, dass sich die Schulentwicklung weiterhin am Landkreis ausrichtet: „Wenn wir den Leuten vor Ort eine betriebsnahe Beschulung bieten, wird sich der Landkreis, der eh schon gut aufgestellt ist, weiterhin gut entwickeln.“

Weitere Infos zu der Fortbildung, den späteren Einsatzfeldern und die Online-Anmeldung gibt es auf der Internetseite www.sbs-herzogenaurach.de unter dem Reiter „Fachschule für Techniker“.

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