Umkämpfte Duelle beim 32. Herzoman-Triathlon

23.7.2017, 19:40 Uhr
Umkämpfte Duelle beim 32. Herzoman-Triathlon

Beflügelt der Challenge in Roth auch die Herzoman-Teilnehmer? Auch in diesem Jahr hat das Rennen quer durch die Schuhstadt wieder ein Athlet gewonnen, der sich vor knapp anderthalb Wochen noch durch den größten Triathlon der Welt gequält hat. Wobei es in diesem Jahr keine ganz so große Strapaze war, erzählt Lasse Ibert. Im vergangenen Jahr hatte er wegen muskulärer Probleme nach dem Challenge noch auf den Start in Herzogenaurach verzichtet. Damals gewann Tobias Heining, der in Roth angetreten war.

Dieses Mal hatte Heining auf den Challenge verzichtet und wurde prompt nur Zweiter. Dafür gewann Roth-Finisher Ibert in 56:09 Minuten. "Vielleicht ist das die beste Vorbereitung", sagte er und musste schmunzeln. Nach dem Schwimmen lag Heining vorne, doch beim Radfahren konnte Ibert seinen größten Konkurrenten bei Kilometer vier einholen.

Überraschend kam das nicht: Ibert war früher eine Zeit lang Radsportler, hat unter anderem die deutsche Steher-Meisterschaft gewonnen. Als er an Heining vorbeigerauscht war, gab es nur noch ein Motto: "Kopf runter, Flucht nach vorne." Denn eigentlich gilt sein Rivale als der schnellere Läufer. Doch die eine Minute Vorsprung, die der 31 Jahre alte Ibert nach dem Radeln hatte, konnte auch Heining nicht mehr aufholen. Als Ibert am Wendepunkt noch 40 Sekunden vorne lag, war klar, dass er dieses Rennen nicht mehr verlieren würde. "Ich bin nur noch durch den Wald geflogen", beschreibt er die letzten euphorischen Minuten vor dem Ziel.

Er und Heining waren auch vor dem Start die Favoriten, bei den Frauen war die Situation nicht so klar. Das lag auch daran, dass die Veranstaltung in diesem Jahr wieder auf ihre drei Kilometer längere Stammstrecke zurückgekehrt ist. Viele Teilnehmer meldeten aber ihre Zeit des Vorjahres, als in Münchaurach noch eine Baustelle die alte Route blockiert hatte.

Mehr als ein Hobby

Und so gab es auch in diesem Jahr eine Überraschungssiegerin, eine junge noch dazu: Die 17 Jahre alte Sofia Warter Rubio vom TV 48 Erlangen war die Schnellste, kam in 1:09:06 Stunden ins Ziel. Auch sie war in Roth angetreten, über die Sprint-Distanz. Bevor sie zu dieser Leidenschaft gefunden hat, war sie Turnerin - mit sechs Jahren wurde sie sogar Deutsche Meisterin. Viel mehr als ein bisschen Körperstabilität hat ihr das im Triathlon aber nicht gebracht. Sie hat sich in ihren neuen Sport erst reinackern müssen. Inzwischen ist Triathlon für sie weit mehr als ein Hobby: "Ich trainiere 20 Stunden in der Woche, für mich ist der Sport wichtig", sagt sie. Im September wird sie bei der Altersklassen-Weltmeisterschaft in Rotterdam antreten.

Auf Platz drei landete eine Lokalmatadorin, die nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar war: Silke Hämmerle, früher lange bei der TS Herzogenaurach, wohnt inzwischen in Österreich und trat für den Schwimmklub Leutasch an. Sie war für die Taufe ihres Patenkindes nach Herzogenaurach gekommen. Der Ausflug lohnte sich auch in sportlicher Hinsicht, denn auch Tochter Kajsa (11) bewältigte den Triathlon. Über Platz drei war die 43 Jahre alte Hämmerle selbst überrascht. Es war ihr erster Triathlon seit sechs Jahren.

Zwei Stürze

Umkämpfte Duelle beim 32. Herzoman-Triathlon

Von 477 angemeldeten Athleten kamen 435 im Ziel an. Zwei wurden disqualifiziert: Einer war eine Runde zu wenig Rad gefahren, der andere hatte einen Kreisverkehr in der falschen Richtung angesteuert. Allerdings vor den Augen eines Kampfrichters - und Triathleten müssen sich auch an die Straßenverkehrsordnung halten. Zudem kam es zu zwei Stürzen. Darunter war auch ein junges Mädchen, dass ins Krankenhaus eingeliefert wurde, nachdem es auf den Rücken gefallen war. Doch dort konnte Entwarnung gegeben werden: Sie hatte sich nicht schlimmer verletzt und konnte der Siegerehrung schon wieder beiwohnen.

Alle Ergebnisse unter herzoman.de

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