Unterschriften gegen geplante Mastanlage

16.1.2019, 18:55 Uhr

Rund 30 Versammelte einigten sich im Hotel Jägerhof darauf, ein Plebiszit auf Gemeindeebene in die Wege zu leiten. Die Wahlberechtigten sollen sinngemäß darüber abstimmen, ob die Gemeinde Weisendorf alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen soll, um das Projekt zu verhindern. Sechs Personen wurden bestimmt, die die Initiative nach außen vertreten. Schon bald werden die Gegner der Rindermastanlage Unterschriften für das Begehren sammeln. Es gilt, für die Zulassung ein Quorum von mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten in der Gemeinde zu erreichen.

Norbert Maier, der sich im Bauausschuss allein auf weiter Flur gegen das Projekt gestellt hat, hält die Bürgermitsprache gerade in dieser Angelegenheit und gerade in Weisendorf für dringend geboten: Für Bürgervertreter im Gemeinderat sei es mit großem Aufwand verbunden, sich vor Entscheidungen von solcher Tragweite "ein objektives und detailliertes Bild zu machen". Schon in der Vergangenheit habe man sich in solchen Fragen nur allzu gern auf die Prüfung durch die Fach- und Genehmigungsbehörden verlassen und Sachen durchgewunken; Beispiele: Spedition und Biogasanlage. Christiane Kolbet sagte: "Wir sind gebrannte Kinder. Und bei dieser Größenordnung hätte man im Vorfeld eine Bürgerversammlung einberufen sollen."

Die bereits öffentlich gemachten Kritikpunkte in Sachen artgerechte Tierhaltung, Geruchsbelästigung und Verkehrsaufkommen wurden während der Zusammenkunft um einige Aspekte erweitert. Ein Mann aus Kairlindach prophezeite: "Im Umkreis von zwei Kilometern sind die Weiher trocken". Der Grund: Mit der angekündigten Bohrung eines Brunnens würden bei dem enormen Bedarf für 480 Rinder die Grundwasserreserven erschöpft. Sehr ernst genommen wurde auch der Beitrag von Jürgen Dinger, wonach Antibiotika in den Wasserkreislauf oder gar in die Nahrungskette gelangen könnten. In der Runde hielt man es für sehr unwahrscheinlich, dass Schenk seine Tiere durchgehend ohne den Einsatz von Antibiotika halten werde.

Ebenso wurde von mehreren Seiten bezweifelt, dass Gras von den Wiesen der Umgebung bei der Fütterung eine große Rolle spielen könnte, wie Schenk angekündigt hatte. Dafür reichten die hiesigen Flächen bei weitem nicht aus, hieß es.

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