Usutu-Virus: Auch Fälle in Herzogenaurach

4.9.2018, 15:58 Uhr
Usutu-Virus: Auch Fälle in Herzogenaurach

© Foto: LBV/Rosl Roessner

Nach Heßdorf und Hemhofen hat sich auch eine Herzogenauracherin in der Redaktion gemeldet. In ihrem Garten hat sie ebenfalls tote Amseln gefunden. Der stundenlange Todeskampf eines Vogels hat ihr zugesetzt. "Im Freien zerfleddern die Katzen doch so ein todgeweihtes Tier." Deshalb habe sie die Amsel vorsichtig in einen Karton gesetzt und mit ins Haus genommen. "Damit sie dort in Ruhe sterben kann." Sie appelliert an ihre Mitbürger, doch ein wenig Mitgefühl und Tierliebe zu zeigen.

Aber ist das auch ungefährlich? "Das Ansteckungsrisiko für Menschen ist sehr gering", bestätigt Sonja Dölfel, Pressereferentin des Landesbundes für Vogelschutz (LBV). Dennoch sollte man eine kranke Amsel nie mit bloßen Händen anfassen, sondern immer mit Handschuhen oder einem Tuch. Generell spreche auch nichts dagegen, das Tier ins Haus zu holen; vielleicht nicht gerade in die Küche, empfiehlt die Pressereferentin. "Man sollte wie bei allem auf Hygiene achten."

Übertragen wird das Virus über Stechmücken. "Solange die leben, besteht auch Ansteckungsgefahr", erklärt Dölfel. Etwa bis Mitte September müsse man also noch mit erkrankten Amseln rechnen. Der Großraum Nürnberg ist heuer laut der LBV-Pressereferentin "extrem betroffen"; es seien schon viele Vögel gestorben.

Dennoch sollten tote Amseln im Verdachtsfall nach wie vor eingeschickt werden, und zwar an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg (BNI).

Nähere Informationen im Internet: www.lbv.de/usutu

Keine Kommentare