VdK Herzogenaurach: 70 Jahre für soziale Gerechtigkeit

10.4.2017, 18:16 Uhr
VdK Herzogenaurach: 70 Jahre für soziale Gerechtigkeit

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Zu den Gratulanten gehörten auch Vize- Landrat Christian Pech, Bürgermeister German Hacker, der VdK-Bezirksvorsitzende Günther Schweiger, Kreisvorsitzender Karl-Heinz Bauer sowie die Pfarrer Helmut Hetzel und Nina-Dorothee Mützlitz.

Der stellvertretende Landrat Pech lobte das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen VdK-Kräfte. Diese stünden den VdK-Mitgliedern mit sozialrechtlichen Ratschlägen zur Seite.

Immer wieder stünden Antragsteller dem Wust von Formularen hilflos gegenüber, die zum Bezug ihnen zustehender Leistungen ausgefüllt werden müssten. Da verhelfe der Sozialverband Rentnern, Arbeitslosen und auch Unfallopfern zu ihrem Recht.

Aber auch die gesellschaftlichen VdK-Veranstaltungen stellte er heraus. Denn Geselligkeit, Ausflüge oder Tanznachmittage würden gegen die zunehmende Vereinsamung helfen.

Bürgermeister Hacker stimmte dem zu und verwies auf die Wahlen in diesem Jahr, bei denen sozialpolitische Themen eine wichtige Rolle spielen werden. Er ermunterte den VdK, weiterhin den Finger in die Wunde zu legen, um die Bedingungen für seine Mitglieder weiter zu verbessern. Mit über 1000 Mitgliedern in Herzogenaurach habe der VdK ein gewichtiges Wort mitzureden. Mit den Anstrengungen der Stadt für sozialen Wohnungsbau werde sie ihren Beitrag leisten für bezahlbaren Wohnraum.

Großer Zulauf

Dem konnte Karl-Heinz Bauer als Kreisvorsitzender nur zustimmen. Er verwies darauf, dass der Kreisverband die Marke von 10 000 Mitgliedern bereits überschritten habe. In Bayern würden 666 000 Mitglieder angepeilt. "Diese große Mitgliederzahl — mehr als die politischen Parteien in Bayern — verhilft dem VdK zu Gehör bis in die höchsten Kreise der Politik", bemerkte er. Er freute sich, dass der neue Kreisgeschäftsführer Peter Keim in seiner Arbeit von den Ortsverbänden stark unterstützt werde.

In seiner Festrede bezog sich Bezirksgeschäftsführer Günther Schweiger auf ein Zitat von Alt-Bundespräsident Theodor Heuss. Denn der habe nach dem zehnjährigen Bestehen des VdK geglaubt, der VdK werde nicht mehr gebraucht. Heuss ging davon aus, dass es keinen Krieg mehr gäbe und deshalb ein Verband, der sich vorrangig um Kriegsopfer kümmere, nicht länger notwendig sei.

Tatsächlich habe sich der VdK seit dieser Zeit aber von einem Kriegsopferverband zu einem modernen Sozialverband gewandelt, der sich heute gegen Rentenkürzungen, gegen steigende Krankenversicherungsbeiträge und Zusatzbeiträge wende.

Die Rechte der Mitglieder würden notfalls auch gerichtlich durchgesetzt. "Wurden in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Mitgliedsbeiträge noch für die Beschaffung von Holz und Kohle als Brennstoff für die Heizung ausgegeben, werden die finanziellen Mittel heute für die persönliche Beratung der Mitglieder vor Ort aufgewendet", sagte er. "Der persönliche Kontakt und die persönliche Beratung sind wichtig, weil die Menschen manchmal gar nicht wissen, welche Möglichkeiten der moderne Sozialstaat für sie bereithält."

Außerdem sei die persönliche Ansprache auch eine Antwort auf die "Vereinsamung der älteren Generation in unserer Gesellschaft", sagte er weiter.

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