Versetzung nach Nürnberg: Röttenbach kämpft um seinen Pfarrer

Röttenbach - Eine Onlinepetition, Unterschriftenlisten, ein Bürgermeister, der sich in einem offenen Brief zu Wort meldet: In Röttenbach und Umgebung hat sich massiver Widerstand gegen eine Entscheidung des Erzbistums Bamberg formiert, den örtlichen Pfarrer nach Nürnberg zu versetzen.

Der Pfarrer Joan Vinyeta-Punti soll ab September eine Pfarrerstelle in der Noris besetzen, die frei geworden ist. Bislang hat der Geistliche in Röttenbach und Umgebung (Kreis Erlangen-Höchstadt) gearbeitet – und das seit 13 Jahren. Die Gemeinde will ihren Pfarrer nicht ohne Protest ziehen lassen.

„Sein Herz schlägt in und für Röttenbach“, erklärte nun Röttenbachs Erster Bürgermeister, Ludwig Wahl (FW), in einem offenen Brief an Erzbischof Ludwig Schick. „Im kirchlichen Gehorsam hat er diese Versetzung wohl akzeptiert, obwohl er als Mensch unserer Gemeinde anders fühlt und denkt“, schreibt Wahl.

Das Erzbistum Bamberg begründet seine Entscheidung damit, dass für die Stelle in Nürnberg – die Leitung einer Großstadtpfarrei mit mehreren Gemeinden – eine gewisse Erfahrung vorausgesetzt sei. Der Pfarrer Vinyeta-Punti ist einer der wenigen, der dafür infrage gekommen sei.

Die Bürger haben bereits eine Liste mit mehr als 2000 Unterschriften an das Erzbistum übergeben. Darüber hinaus haben sie eine Online-Petition gestartet, die mehr als 1000 Unterstützer gefunden hat. Auch eine Facebook-Seite wurde geschaffen, um für den Verbleib des Geistlichen zu kämpfen. Vinyeta-Punti war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Heute soll es in Röttenbach eine große Solidaritätsveranstaltung geben.