Versiegelung Mega-Thema

2.7.2015, 15:48 Uhr
Versiegelung Mega-Thema

© Archivfoto: Mark Johnston

Volker Grünenwald — ein BN-Urgestein — erläuterte, welche Aufgaben der Verband als Träger öffentlicher Belange in der Kommune wahrnimmt. „Diesen Job will ich aber nicht mit ins Grab nehmen“, so der langjährige BN-Vorsitzende, sondern ihn „gerne an Nachrücker weiter geben“. Dass für einige Aufgaben interessierte Mitglieder zur Verfügung stehen, stellte sich bereits bei einem ersten Vorbereitungstreffen am 24. Juni heraus.

Horst und Elke Eisenack stellten einige BN-Aktivitäten der letzten Jahre vor. Besonders Augenmerk fand dabei die BN-Kindergruppe, die sich regelmäßig unter fachkundiger Leitung von Ulrike Daevin-Spindler im „Biotop bei Niederndorf“ trifft.

Helmut König erläuterte die Organisationsstruktur des Verbandes und dessen Aufteilung in Landesverband, Kreis- und Ortsgruppen.

Er betonte auch den regen Informationsaustausch zwischen den Ortsgruppen. „Wir helfen uns gegenseitig“ so der BN-Vorsitzende und „in komplizierteren Fragen berät uns die hochkarätig besetzte Landesfachgeschäftsstelle“.

Marlis Liepelt, Mitglied im BN-Landesbeirat freute sich über den starken Mitgliederzuwachs. Innerhalb eines Jahres seien allein in Herzogenaurach über 70 neue Mitglieder hinzugekommen. Dies liege vor allem an guter Arbeit vor Ort und den Werbeaktivitäten im Frühjahr. Die Gespräche zum Neustart der BN-Ortsgruppe werden am 23. Juli fortgesetzt.

Auf NN-Anfrage berichtete Volker Grünenwald, Bebauungspläne großer Firmen seien inzwischen „perfekt durch Fachbüros ausgearbeitet. Faunistisch und floristisch gibt es da kaum etwas zu rütteln“. Auch für die geplante Südumgehung wurde die Trasse des Biotops wegen bereits verschoben.

In kleineren Kommunen wie Aurachtal könne man etwa auf Solarzellen oder Mischwasserkanal hinweisen. „Naturschutz ist inzwischen Allgemeingut, stellt Grünenwald fest: „Vor 30 Jahren war das neu.“

Dennoch sei der Schutz der Umwelt nur für unmittelbar Betroffene ein Thema: „Die meisten Leute fahren noch große Autos.“

Überaus vielfältig seien die Fragen hinsichtlich Energie, Verkehr, Technik oder Flächenversiegelung geworden, ein großes Problem, „bei dem Herzogenaurach keine Ausnahme macht.“ Da Grund und Boden nicht vermehrbar ist, seien auch Ausgleichsflächen – jüngst wurden welche in Langensendelbach gepachtet — letztlich „ein Etikettenschwindel“. Manchmal werde sogar kontraproduktiv agiert, wenn etwa ökologisch wertvolle Waldwiesen mit Bäumen bepflanzt werden. Auch Probleme mit dem Landschaftsbild, das durch Großbauten oft komplett verändert wird, seien noch nicht genügend erkannt. Schließlich heize jedes Gebäude auch die Atmosphäre auf.

Viele Themen, jüngst der umstrittene kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs, „müssen angegriffen werden“, so sieht es Grünenwald. Für Anwälte und Gutachten verschlingen solche Prozesse riesige Summen. Als Beitrag zum „Fundraising“ seien daher die Vereinsbeiträge auch zu sehen. Der Bund Naturschutz in Bayern zählt etwa 200 000 Mitglieder und ist der stärkste Landesverband im BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland).

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