VG Höchstadt: Breitband-Paten sollen bald aktiv werden

22.11.2014, 09:30 Uhr
VG Höchstadt: Breitband-Paten sollen bald aktiv werden

© Niko Spörlein

„Wir sind in Hemhofen gut versorgt“, erklärt Bürgermeister Ludwig Nagel. Alle Haushalte im Gemeindegebiet könnten mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 16 Mbit/s versorgt werden.

Nagel muss es wissen. Bis zu seinem Amtsantritt als Bürgermeister betreute er als Leiter der Infrastrukturabteilung bei der Telekom den Breitbandausbau im Landkreis. Seinerzeit, zwischen 2007 und Ende 2011, konnten sich die Gemeinden um Mittel der Breitbandinitiative Bayern bewerben.

Über 60 Prozent der bayerischen Städte und Gemeinden haben diese Gelegenheit genutzt, neben Hemhofen unter anderem auch Höchstadt, Adelsdorf, Gremsdorf, Lonnerstadt, Vestenbergsgreuth, Wachenroth und Pommersfelden.

Grundversorgung reicht nicht

Trotz dieser ersten Ausbauwelle gleicht die Datenautobahn außerhalb der Kernorte manchmal eher einem holprigen Feldweg. In Frickenhöchstadt beispielsweise kommt die Mail noch per Schneckenpost. Breitband-Grundversorgung heißt das. Mit ein bis zwei MBit/s quälen sich dabei die Daten durch die Leitung, das reicht heutzutage kaum noch für die einfachsten Anwendungen aus. Cloud Computing, also das Hochladen und Speichern von großen Datenmengen in externen Großspeichern, ist damit so gut wie unmöglich.

Diese sogenannten „weißen Flecken“ sollen mit Hilfe des aktuellen Förderprogramms beseitigt werden. Es will dort Anreize schaffen, wo ein Ausbau des Netzes für private Investoren nicht lukrativ wäre.

Den Markt erkunden

Wie groß der Bedarf in den jeweiligen Gemeinden ist, stellt zu Beginn des Förderverfahrens eine sogenannte Markterkundung fest. „Die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Höchstadt wollen daran auf jeden Fall teilnehmen“, erklärt Norbert Stoll, Geschäftsstellenleiter der VG. Danach entscheidet jede Gemeinde für sich, ob ein Einstieg in das Förderprogramm sinnvoll ist.

Gremsdorf werde auf jeden Fall dabei sein, so Stoll. Der Ortsteil Poppenwind sowie das Gewerbegebiet sollen vom schnellen Internet profitieren. Zweiter Bürgermeister Markus Franke sowie Gemeinderat Thomas Wolf kümmern sich als Breitbandpaten um das Projekt.

Auch Lonnerstadt hat mit Gemeinderat Gerrit Hoppe und Vestenbergsgreuth mit Bürgermeister Helmut Lottes Breitbandpaten bestellt. Davon abgesehen werde man sich für die Abwicklung des Förderverfahrens professionelle Hilfe holen, sagt Stoll. Zur nächsten Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft am 8. Dezember sei deshalb ein Vertreter der Breitbandberatung vor Ort. Danach werde die Entscheidung der Bürgermeister erwartet.

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