Viel Arbeit nur für Gottes Lohn

15.4.2014, 18:38 Uhr
Viel Arbeit nur für Gottes Lohn

© Spörlein

„Vielleicht komm ich ja dann doch noch in den Himmel“, scherzt er mit Kelle und Richtscheit in der Hand. Dass er sich bei der Sanierung dieser gut 130 Jahre alten Kapelle am Wegrand unterhalb des Laufer Bierkellers derart viel Arbeit aufhalsen würde, das dachte er im Vorfeld allerdings nicht.

Seit Tagen werkelt der als „Allzweckwaffe“ der DJK bekannte Handwerker an dem maroden Gemäuer aus Sandstein. Bei der DJK machte sich Galster schon einen Namen als ein Mann für alle Fälle und mauerte dort gleich zwei Kamine im Sportheim. Vor einigen Jahren tat sich Galster als Macher bei der Gestaltung des Friedhofeingangs in Adelsdorf hervor.

Der ehemalige Maler und Stuckateur tut all das ehrenamtlich, und meistens muss er nicht lange nach einem Gefallen gefragt werden. Im Falle der Marienkapelle am Weg nach Lauf stehe er quasi in der (Familien) Pflicht, denn das der Gottesmutter Maria gewidmete Häuschen samt Marienaltar und -figur gehört der Familie Geier aus Lauf, und somit auch seiner Schwester Maria, die dort eingeheiratet hat.

130 Jahre alt

Genaue Daten, vor allem, warum man sich mit dieser „Ehrerbietung“ seinerzeit an den Allmächtigen wandte, wisse man nicht, so Galster. Meist habe man ein Gelübde abgelegt. Dass die Marienkapelle gut 130 Jahre alt sei, dies sei aber klar. „Sicher ist, dass ich dieses Häuschen innen und außen schon mehrmals hergerichtet habe.“ Aktuell hat Galster im Gewölbe und an den Seitenwänden neuen Putz aufgetragen. Gerne hätte er die Sandsteine freigelegt, was aber angesichts der vielen „Nachbesserungen“ im Laufe der Jahre keinen Sinn mehr machte. Den „Himmel“ werde er aber noch mehr mit geeigneter Farbe hervorholen, den kleinen Altar hat er schon sauber herausgeputzt und oben drauf eine Marmorplatte gesetzt, die bei ihm zuhause herumlag.

„Bei dieser Gelegenheit habe ich noch ein Stück Papier mit ein paar handschriftlichen Daten drauf in einer Flasche in den Altar gemauert.“ Eine Zeremonie sei dies nicht gewesen — auf Geld, oder die Angabe, wer derzeit Bürgermeister ist, und eventuell die Tageszeitung habe er verzichtet.

Wenn die Marienkapelle fertig hergerichtet sei, dann strahle die Marienfigur wieder in neuem Glanze, meinte der unermüdliche Ruheständler. Überhaupt, so findet Galster, solle man über sein Engagement nicht soviel Aufsehen machen, schließlich könnten ja noch andere darauf kommen, dass bei ihnen eine christliche Figur hergerichtet werden müsste.

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