Viel Spaß bei den Familienreisen in die Vergangenheit

30.7.2017, 19:34 Uhr
Viel Spaß bei den Familienreisen in die Vergangenheit

© Foto: Giulia Iannicelli

Noch ganz unter dem Eindruck eines mitreißenden Samstagabends stand Bernd Bucher, der jetzt mit Ehefrau und dreijährigem Töchterchen Zoe gekommen war. "Ich war gestern drei Mal auf dem Mittelalterfest. Hier auf dem Marktplatz war es gerammelt voll." Das Bühnenprogramm mit den "Sandsacks" und "Sagax Furor": Klasse.

Weniger gelungen war für ihn die nächtliche Feuershow. "Ich habe wegen der dichten Menge kaum etwas davon gesehen."

Die Tochter bevorzugte am Nachmittag die Vorführungen der Jugendartistik-Gruppe "Artistica Anam Cara" sowie das per Hand betriebene achtsitzige Mittelalter-Karussell.

Es sind die Hände von Maximilian vom Klosterweg aus Isenach (Eisennach), die das nach einem historischen Bild nachgebaute Karussell mit Hilfe des Metallrades aus einer Wäschemangel antreiben. "Am Samstag lief es Bombe." Über 300 Kinder. Der umher reisende Karussell-Chef freut sich angesichts des Herzogenauracher Marktes, dass die "Welle der Ramschmärkte" wieder am Abebben sei.

Ob Mutzenbraten oder Mitmach-Schmied: Die Besucheraugen konnten sich an der beinahe unübersehbaren Vielfalt gar nicht satt sehen.

In der Gasse Am Schloßgraben trägt ein nur mit dem roten Ritterschild bewehrter Papi gerade einen Zweikampf mit seinem mit Schwert bewaffneten Sprössling aus. Im Hauptstraße-Gedränge ist stellenweise kein Durchkommen mehr. Vor der Brauerei Heller waren die (Schatten!)-Sitzplätze fast noch begehrter als ein kühles Bier.

Viel Spaß bei den Familienreisen in die Vergangenheit

© Foto: Frank Heidler

Nicht beeindrucken lässt sich der Innsbrucker "Arlekino" von der Mittagshitze. Er verschafft dem achtjährigen Hannes aus Uehlfeld einen unvergesslichen Ausblick auf dem gerade selbst zusammengebauten hölzernen Ring des Leonardo da Vinci. Noch spektakulärer war Arlekinos sechs Meter hohes Kartenhaus.

Das gleichmäßige Surren eines Scherenschleifers empfing Festbesucher am einen Hauptstraßenende. Gaukler Friedrich aus Magdeburg startete derweil am entgegengesetzten Ende des Mittelaltermarktes, auf der Hauptstraßen-Bühne, seine Jonglage-Darbietungen.

Zu Beginn war der NN-Reporter sein einziger Zuschauer. Aber schon nach wenigen Minuten zog der Gaukler mit seiner Stab-Jonglierkunst, den Devil Sticks, immer mehr Blicke Interessierter auf sich. Schließlich versuchte er, den neunjährigen Silas aus Falkendorf mit gemeinsamer Übungen in die Grundlagen des Jonglierens einzuweihen. Auch wenn der Stab dabei mehrfach zu Boden fiel, waren die Eltern Gumbrecht voll begeistert von ihrem Filius.

Mit einem Donnerschlag als Knalleffekt und anschließendem Regenguss endete der Mittelaltermarkt am Sonntag nach 17 Uhr vorzeitig.

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