Viele Bäume an der Aisch haben die Pflege nicht überlebt

8.8.2014, 15:55 Uhr
Viele Bäume an der Aisch haben die Pflege nicht überlebt

Auf einer Länge von mehreren Hundert Metern an der Aisch — ab der Sterpersdorfer Mühle bis zum Höchstadter Engelgarten — wurden im Dezember 2009 zum Teil ausgewachsene Bäume, meist Erlen, radikal auf Stock abgesägt, sodass von dem ursprünglichen Uferbewuchs nur noch wenig übrig geblieben ist. „Vollkommen unfachmännisch“ sei in diesem sensiblen und schönsten Teil des Flusslaufes vorgegangen worden, schimpften damals nicht nur Anwohner, sondern auch Mitglieder des Bund Naturschutz.

Schnell überwachsen?

Die „Pflegemaßnahme“ hat damals Josef Keckl, Leiter des Nürnberger Wasserwirtschaftsamtes, als notwendig verteidigt. Sie sei mit der „Unteren Naturschutzbehörde“ abgesprochen und vom Landratsamt auch abgesegnet worden. Er kündigte damals an, dass die ins Auge stechende Abholzung schnell wieder überwachsen sein werde, wenn im Frühjahr die Wachstumsperiode beginnt.

Viereinhalb Jahre später haben sich sechs Mitglieder des Bundes Naturschutz, Ortsgruppe Höchstadt, darunter der Vorsitzende Christoph Reuß, auf Einladung des Mühlenbesitzers vor Ort umgesehen. Ihr erschütterndes Fazit: Knapp zehn der einst stattlichen Bäume haben den Pflegeschnitt des Wasserwirtschaftsamtes nicht überlebt.

An der Nordseite der Aisch sei kein Baum mehr hochgekommen. „Das kann man von der Mühle aus sehr gut sehen, und hier sind auch die Lücken im Baumbestand am größten“, berichtet Reuß. Die Bäume am südlichen Ufer der Aisch haben aus Sicht des BN die Pflegeaktion besser überstanden, sie bildeten entsprechende Triebe aus. Trotzdem sei auch hier der starke Rückschnitt immer noch deutlich zu erkennen.

Positiv sei dagegen aufgefallen, dass direkt beim Feuerwehrhaus zwei Ulmen stehen. Diese sehr selten gewordene Baumart habe sich hier gut entwickelt. Bei der einen Ulme werden jetzt Pflegemaßnahmen fällig, diese führt aber nicht das Wasserwirtschaftsamt durch, sondern die Stadt Höchstadt. Was den BN-Mitglieder bei ihrer Besichtigung vor Ort noch aufgefallen ist: Die Aisch habe immer noch keine gute Wasserqualität.

Die Mühle in Sterpersdorf steht heute unter Denkmalschutz. Erste Aufzeichnungen datieren das alte Anwesen bis ins späte Mittelalter zurück. Vor 25 Jahren hat ein neuer Besitzer die Mühle gekauft. Im Jahre 2012 wurde das Mühlrad dann durch ein Hochwasser so stark beschädigt, sodass derzeit kein Strom erzeugt werden kann.

Keine Kommentare