Vielstimmiger Dank für Röttenbacher Helfer

7.6.2016, 14:00 Uhr
Vielstimmiger Dank für Röttenbacher Helfer

© Max Danhauser

Mit einem Essen bedankten sich die in Röttenbach untergebrachten Flüchtlinge bei ihren ehrenamtlichen Helfern für die Unterstützung.

Als „neue Röttenbacher“ bezeichnete Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) die knapp 35 Flüchtlinge, die zur Zeit in der Gemeinde untergebracht sind. Viel Unterstützung bekommen sie von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern. Stolze zwei Helfer pro „Neuankömmling“ kann die Gemeinde zählen — so viel wie kaum anderswo. Sie kümmern sich um Deutschunterricht, Fahrdienst, Begleitung bei Arztbesuchen, die Kleiderkammer oder das Begegnungscafé.

Und dieses Engagement wurde gewürdigt. Fünf Familien aus dem Irak und Syrien sowie acht elternlose Jugendliche, die zur Zeit Röttenbach ihr Zuhause nennen, kochten für ihre Unterstützer arabisches Essen. Rund 130 Gäste ließen sich die exotischen Speisen schmecken. Die Getränke, ganz nach regionaler Art, stiftete die Gemeinde.

Gerade das Begegnungscafé unter der Leitung von Karin Mulzer trägt besonders gut zur Integration Asylsuchender bei. Jeden Dienstag haben sie die Möglichkeit, gemeinsame Stunden bei Kaffee und Kuchen zu verbringen. Das Kontaktangebot trägt bereits Früchte: Die schwierige Situation der Anfangszeit habe sich normalisiert, Berührungsängste seien überhaupt keine mehr vorhanden — im Gegenteil, berichtet der Bürgermeister. Röttenbach könne stolz auf die rege Unterstützung aus der Bevölkerung sein. Zuerst habe oft die Frage im Raum gestanden „schaffen wir das?“, aber „Röttenbach hat es geschafft“, sagte Wahl. Ohne die Hilfe der ehrenamtlichen Unterstützer sei das nicht möglich gewesen. Auch in Zukunft müsse man gemeinsam an einem Strang ziehen, und zwar in eine Richtung.

Er selbst hat privat Flüchtlinge bei sich aufgenommen und weiß daher, dass Flüchtlingspaten „der Schlüssel zum Erfolg“ seien. Individuelle Betreuung wie diese sei unbedingt nötig. Sprachbarrieren sollte man schnell beseitigen. Wenn dann noch der fränkische Dialekt gelernt werde, sei alles gut, scherzte Ludwig Wahl.

Gerade an der sprachlichen Integration arbeite man momentan mit Hochdruck, erklärte Susanne Neuner, Mitorganisatorin der Ehrenamtsinitiative „WiR“. Schon bevor die Flüchtlinge die offiziellen Integrationskurse besuchen konnten, habe man in 320 ehrenamtlichen Stunden Deutschunterricht abgehalten.

Auch bei der schulischen Betreuung sind die Helfer aktiv. Die Lehrer der jeweiligen Einrichtungen geben ihnen Tipps, wie sie die Kinder am besten fördern können. Dabei erhalten die Helfer rege Unterstützung von der Gemeinde, etwa durch die Mitarbeiterin Bess Alsenz des Bundesfreiwilligendienstes für Flüchtlinge, die einmal pro Woche bei der schulischen Bildung zur Seite steht.

Im Mittelpunkt des Abends sollte allerdings der Dank an die ehrenamtlichen Helfer stehen. Unter anderem trugen eine Flötengruppe und ein Kinderchor, an dem auch einige der Flüchtlingskinder mitwirkten, zum Programm des Abends bei, das am Lagerfeuer bei guten Gesprächen und Stockbrot ausklingen sollte.

 

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