Vilsbiburg spielt zu schnell für TSH

11.1.2015, 14:19 Uhr
Vilsbiburg spielt zu schnell für TSH

Fünf Spieler, allesamt Leistungsträger, fehlen ja ohnehin langfristig, dazu gesellten sich Moritz Hüttel, der erkrankt ist, und einer der „Helden“ des Ansbach-Spiels, Frederik Simon, der verletzt ist und sich nur als Notnagel auf die Bank setzte. Leon Ort spielte trotz heftiger Erkältung. Und tragisch war die Ursache für das Fehlen von Alexander Malinkovitch: Der Neuzugang aus Nürnberg hätte sein Heimdebüt geben sollen, doch am Vorabend der Partie starb sein Vater. Die TSH-Korbjäger werden heuer wirklich in jeder Hinsicht hart auf die Probe gestellt.

So sah es zu Beginn auch so aus, als würden die Baskets aus Niederbayern die Hausherren überrollen. 10:2 hieß es nach 100 Sekunden, die Vilsbiburger Wurfmaschine Michael Mayr hatte da schon drei Dreier versenkt. Am Ende hatte er sechs davon gesammelt – dabei stand er nur 13 von 40 Spielminuten auf dem Feld. Gästetrainer Holger Prote konnte sich das leisten, mit Andreas Goderbauer (9 Punkt/3 Dreier) und Nikolaus Märkl (10/2) hatte er fast adäquate Distanzwerfer in der Hinterhand.

Fast nicht vom Feld ging hingegen das Kernstück der Mannschaft: Brandon Adams glänzte mit tollen Aktionen unter dem Korb und 26 Punkten, doch für TSH-Coach Angelos Plantzas war ein anderer der entscheidende Faktor. John Boyer markierte selbst zwar nur vier Punkte, „doch der sorgt für ein so hohes Tempo, dass wir einfach nicht hinterherkamen“. Dieses schnelle Umschaltspiel war der größte Trumpf der Vilsbiburger, die nur kurze Zeit in Schwierigkeiten zu geraten schienen.

Denn nach dem (zu) leichten Auftakt wurde der Favorit nachlässig, und plötzlich lagen die Longhorns mit 13:10 vorne. Doch als Plantzas erste Wechsel vornahm, verloren seine Mannen genauso schnell wieder den Faden wie sie ihn gefunden hatten. Johannes May aus der „Zweiten“, der erst einmal im Regionalligakader mittrainiert hatte, hatte erwartungsgemäß Probleme mit dem Niveau. Und Benny Aumeier, der erst tags zuvor aus Bali zurückgekehrt war, schien gedanklich noch am Strand zu sein.

Gegen die Zonendeckung der Gäste gab es zwar immer wieder freie Würfe von außen, doch nach dem achtbaren 15:19 nach dem ersten Viertel schien der Korb minutenlang wie vernagelt. Beim Zwischenstand von 17:34 deutete sich an, dass nichts zu holen sein würde. „Es ist uns nicht gelungen, den richtigen Mix aus Centeranspielen und Distanzwürfen zu finden. Das war aber auch nicht zu erwarten mit diesen teils sehr unerfahrenen Spielern.“

Weil Vilsbiburg lieber vorn – gekonnt und sehenswert – zockte, als wirklich intensiv zu verteidigen, durften die TSH-Männer von da an wieder mitspielen. 31:50 hieß es zur Pause, 54:80 nach drei Viertel, das letzte Viertel ging sogar mit 23:17 an die Hausherren, die, angeführt von Routinier Ryan DeMichael, sich nie hängen ließen, aber defensiv nie einen Zugriff auf den Niederbayern-Express bekamen. Plantzas hätte sich da durchaus mal das eine oder andere taktische Foul mehr gewünscht, „das habe ich gefordert, umgesetzt wurde es nicht“. Mit nur 19 Fouls insgesamt war es wohl eine der fairsten Regionalligapartien dieser Saison.

So blieben als positive Erkenntnisse für den Coach, dass dieses Spiel keines von denen ist, dass man gewinnen musste, um sich von der Abstiegszone zu entfernen: „Das war eigentlich ein erstes Vorbereitungsspiel, und auch nächstes Wochenende in Leitershofen könnte das der Fall sein. Aber dann müssen wir daheim gegen Schwabing voll da sein und gewinnen.“

Dann wird Topscorer Mike Kaiser vermutlich noch nicht dabei sein, er hofft jedoch, dass er in etwa drei Wochen seinem Team wieder helfen kann. Einer wie er hätte auch der Vilsbiburger Zone etwas mehr Probleme bereiten können . . .

Longhorns: May 3/1 Dreier, Patton 5/1, Person 8/1, Aumeier 4, Ort 8/2, Donhauser 13/1, Schüpferling 5/1, Buniatian 4, DeMichael 27/3.

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