Von sprudelnden Tintenvulkanen und Jeanssitzsäcken

25.3.2016, 15:56 Uhr
Von sprudelnden Tintenvulkanen und Jeanssitzsäcken

© Foto: Linke

Während die eine Gruppe gerade verschiedene Flüssigkeiten auf ihren Säuregehalt prüft, sitzt die andere oben um Tische herum, und bastelt aus Papier Blumen, die sich im Wasser von selbst entfalten. „Ich finde das Thema Wasser bisher am besten“, meint Jakob (13), der jetzt schon das fünfte Jahr mit dabei ist, und plant, später als Ehrenamtlicher mitzuarbeiten.

Verschiedene Workshops

Eine Woche lang, von Montag bis Freitag, nehmen die Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis zusammen mit den teils ehrenamtlichen und teils hauptamtlichen Betreuern an der „Forscherwoche“ teil. Im Jugendcamp bei Vestenbergsgreuth haben die beiden Umweltpädagoginnen Susanne Körner und Barbara Moritz-Anders viele Stationen und Workshops für die Teilnehmer vorbereitet. Die Mädchen und Jungen sind mit viel Interesse und Konzentration bei den verschiedenen Aufgaben dabei.

8000 Liter für eine Hose

Zu Beginn wurde den Kindern ein Theaterstück vorgeführt, das verdeutlicht, wie viel Wasser überhaupt verbraucht wird. So benötigt man für die Produktion einer Jeans zum Beispiel 8000 Liter Wasser.

Den Betreuern ist wichtig, dass die Teilnehmer viel über Nachhaltigkeit lernen. Zum Beispiel hat sich seit letztem Jahr eine Tauschbörse während der Freizeit etabliert, bei der die Kinder und Jugendliche Kleidungsstücke, die sie selbst nicht mehr tragen, gegen andere tauschen können.

Auch alte Jeans verwerten sie wieder, indem sie Sitzkissen daraus nähen. Das ist nur einer der Workshops, die angeboten werden. In anderen werden Papierschalen gebastelt, Werbespots gedreht, im Wald Kunstwerke erschaffen oder Experimente mit Wasser durchgeführt. Eines dieser Experimente ist der sogenannte „Tintenvulkan“. Hierbei wird in ein Behältnis mit kaltem Wasser eine kleine, offene Flasche mit heißem Wasser und Tinte gestellt. Wenn sich dann das kalte mit dem heißen Wasser vermischt, steigt die Tinte, die das heiße Wasser sichtbar macht, nach oben.

Die Organisation der Freizeit geht vom Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt aus. Hier planen die beiden Hauptamtlichen zusammen mit den ehrenamtlichen Jugendlichen die Freizeit. „Uns ist wichtig, als Team zu arbeiten, so dass auch jeder hinter dem gewählten Thema steht“, so Susanne Körner. Auch während der Freizeit sollen die Sieben- bis Dreizehnjährigen möglichst viel selbst mit entscheiden - zum Beispiel, welche Workshops sie besuchen.

An einem der Tage gehen alle zusammen mit dem Erlebnispädagogen Michael Herrmann in den Wald, um dort zu klettern. „Bisher hatten wir auch mit dem Wetter immer Glück“, sagt Körner. Donnerstagabend werden die Ergebnisse zusammengefasst und den Teilnehmern vorgestellt. Am Ende können die Kinder ihren Eltern dann zeigen, was sie alles gelernt haben, und diese können die Ergebnisse der Workshops bestaunen.

Die Forscherwoche, die immer um Ostern herum im Jugendübernachtungshaus stattfindet, zieht immer zahlreiche Teilnehmer an. Das Thema wechselt jedes Jahr, hat aber immer mit Nachhaltigkeit zu tun. Die Forscherwoche hat sogar einige regelmäßige Teilnehmer, die schon seit einigen Jahren dabei sind. Die Freizeit findet bereits seit über sieben Jahren statt und erfreut sich großer Beliebtheit.

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