Vorbildliche Rettungsgasse auf der A3 bei Höchstadt-Ost

Von wik 17.5.2017, 12:09 Uhr

Höchstadt - Vermutlich weil ein Lkw-Fahrer viel zu dicht auf den vor ihm fahrenden Laster aufgefahren ist, kam es am Dienstagnachmittag auf der A3 Richtung Frankfurt bei Höchstadt-Ost zu einem folgenschweren Unfall, bei dem eine Person schwer verletzt wurde. Die Polizei spricht in diesem Fall ein besonderes Lob an alle Autofahrer aus, die vom Stau betroffen waren.

Zwei Verletzte und ein Sachschaden in Höhe von rund 70.000 Euro sind die Folgen eines Auffahrunfalls auf der A3 am Dienstag gegen 16 Uhr bei Höchstadt-Ost.

Zwei Lkw prallten in Richtung Frankfurt aufeinander, als sich der Verkehr davor staute. Die Polizei geht davon aus, dass der hintere Lkw-Fahrer nicht den Mindestabstand von 50 Metern zum vorausfahrenden Laster einhielt. Laut Zeugenaussagen hätte der Abstand weniger als 20 Meter betragen.

Der Lkw-Fahrer des hinteren Sattelschleppers wurde bei dem Aufprall schwer verletzt. Er erlitt laut Polizei mehrere Knochenbrüche und wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Das Führerhaus wurde so deformiert, dass der Verletzte nur mit Hilfe von Ersthelfern befreit werden konnte. Der Fahrer des ersten Lkw erlitt bei dem Unfall ein Schleudertrauma und Rückenprellungen und musste ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Aufgrund des einsetzenden Berufsverkehrs hatte sich schnell ein Stau hinter dem Unfall gebildet, der bis Frauenaurach zurückreichte. Die Polizei lobt ausdrücklich das vorbildliche Verhalten der Autofahrer, die im Stau standen. Sie "hatten eine breite Gasse gebildet, so dass die Rettungsdienste und Feuerwehren problemlos an die Unfallstelle gelangen konnten", schreibt die Verkehrspolizeiinspektion Erlangen in ihrer Pressemitteilung. Dadurch konnten die Verletzten schnell versorgt und die Fahrbahnen schnellstmöglich wieder freigegeben werden.

Immer wieder kritisieren Rettungskräfte mangelnde Rettungsgassen und Schaulustige, die Bergungsarbeiten behindern. Besonders ein Unfall auf der A6 bei Nürnberg am 8. Mai erregte große Aufmerksamkeit wegen Gaffern, die die Rettungskräfte erheblich behinderten. Im Januar 2017 hatte die Feuerwehr Pegnitz ein Video ins Netz gestellt, auf dem ebenfalls eine fehlende Rettungsgasse für erhebliche Verzögerung bei der Bergung der Unfallopfer zu sehen ist.

Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.