Vorschlag für Carl-Platz-Schule: Drittes Geschoss auf Vorrat

10.4.2016, 05:00 Uhr
Vorschlag für Carl-Platz-Schule: Drittes Geschoss auf Vorrat

© Grafik: Büro Bär, Stadelmann, Stöcker

Vorschlag für Carl-Platz-Schule: Drittes Geschoss auf Vorrat

© Quelle: Stadtarchiv

Die Architekten Bär, Stadelmann, Stöcker haben nämlich zwei Varianten entwickelt für den Ersatz des inzwischen abgerissenen Pavillon-baus. Gemeinsam ist beiden ein quadratischer Grundriss, der Zugang von Süden, sprich vom Pausenhof her und ein überdachter Verbindungsgang zum Hauptgebäude des Schulkomplexes. Auch ein Atrium mit einem offenen „Luftraum“, also einer Art Aula, gehört zum Entwurf in zeitgemäß sachlicher Architektur.

In zwei Stockwerken, so Bürgermeister German Hacker bei der Vorstellung der Planung, würde man die Räume unterbringen, die derzeit nötig sind. Weil man in Herzogenaurach aber jederzeit mit Wachstum rechnet, auch bei Einwohner- und Schülerzahlen, hatten die Bürgervertreter schon beim Grundsatzbeschluss des in dieser Form auf knapp 4,4 Millionen Euro kalkulierten Bauwerks vorgesehen, es statisch so auszurüsten, dass noch ein weiteres Geschoss aufgebaut werden kann.

Nun, so German Hacker, geben die Architekten zu bedenken, dass eines Tages für den weiteren Aufbau ja das Dach über dem zweiten Geschoss wieder abgerissen werden muss. Bei offenem Haus müssen zudem die Schüler eineinhalb Jahre lang in eine Containerschule ausweichen, so lange das dritte Geschoss errichtet wird. Beides, Abriss und Container-Provisorium, kosten die Stadt Geld, außerdem müsste man an sensibler und beengter Stelle ein zweites Mal eine Baustelle betreiben.

Die Planer schlagen nun vor, das dritte Geschoss gleich jetzt mitzubauen, einstweilen lediglich auf seinen Innenausbau zu verzichten. Diesen könne man zu gegebener Zeit bei laufendem Schulbetrieb nachholen.

Keine Abrisskosten und keine Ausweichquartier-Kosten, aber auch keine Förderung. Diese Kehrseite nannte Hacker. Für ein drittes Geschoss, das im genehmigten Raumprogramm nicht enthalten ist, bekomme man ganz sicher kein Geld vom Staat. Aber weil die finanzkräftige Stadt Herzogenaurach wegen ihrer Wohlhabenheit ohnehin nur mit einer Förderquote von zehn Prozent rechnen könne, ist es, wie Hacker vorrechnete, alles in allem 100 000 Euro billiger, das dritte Geschoss schon jetzt zu bauen, als es in einem zweiten Schritt nachzurüsten.

Allerdings kostet es wohl immer noch eine Million mehr, als der Stadtrat im gültigen Etat Herzogenaurachs genehmigt hat: 5,35 Millionen statt 4,37 Millionen Euro für den zweistöckigen Bau. Die Verwaltung empfiehlt dem Kulturausschuss dennoch die „dreistöckige“ Variante. Stimmen die Bürgervertreter zu, dann müsste der Stadtrat im Plenum noch über die überplanmäßige Million entscheiden. Hackers Hinweis: Auch nach dem Kauf der Herzo Base (rund zwölf Millionen Euro) hat Herzogenaurach immer noch 35 Millionen Euro liquider Mittel in den Rücklagen.

60 000 Euro für die Sonder-Jugendförderung der Vereine hat die Stadt bereits im Etat. Der Kulturausschuss soll sie, wie in guten Haushaltsjahren üblich, freigeben.

1 Kommentar