„Wahnsinnsleistung“ in Peiting

30.9.2016, 22:37 Uhr
„Wahnsinnsleistung“ in Peiting

© Foto: Anestis Aslanidis

Diese beiden, seit Juns Anfängen stets ein gut harmonierendes Duo, fehlten – aber man vermisste sie nicht unbedingt. Denn auch ohne sie gab es einen Traumauftakt für die Gäste, deren rund 80 Schlachtenbummler den ersten Anlass zum Jubeln wegen eines Staus teilweise verpasst haben. Schon nach 38 Sekunden erzielte der HEC das erste Oberligator der Saison. Tomas Rousek hatte von der roten Linie abgezogen, Peitings Abwehr schien noch nicht sortiert und plötzlich stand Michal Petrak völlig frei und netzte zum 1:0 ein.

Danach waren die Hausherren, als einer der Titelkandidaten im Gespräch, darum bemüht, die Scheibe und das Tempo zu kontrollieren. „Optische Überlegenheit“ nennt man das, doch richtig Zwingendes kam dabei selten heraus. In der 3. Minute prüfte Anton Saal HEC-Keeper Philipp Schnierstein erstmals, doch der war von Beginn an hellwach – wie auch seine Vorderleute, die auch minutenlange Unterzahl wegsteckten.

Und nach vorne ging immer mal was: So in der 12, Minute, als ein Schuss von Patrick Dzemla nur knapp am Pfosten vorbei zischte. Kurz vor Drittelende gab es nochmals Strafzeit gegen die Alligators; der EC drängte, doch der Gast konterte eiskalt: Markus Babinsky passte zu Rousek, der schickte Ales Kreuzer auf die Reise, der von der Mittellinie seinen Sololauf zum 2:0-Drittelstand startete.

Nach dem Seitenwechsel spielte der Aufsteiger weiter munter mit, Chancen gab es hüben wie drüben im enttäuschend leeren Stadion. Dann jedoch übernahm der Favorit erwartungsgemäß das Kommando. Einen Penalty in der 26. Minute wehrte Schnierstein noch ab, doch keine Zeigerumdrehung später fiel doch der Anschlusstreffer – Brad Miller traf aus mittlerer Distanz.

Nun wollte die Heimmannschaft unbedingt den Ausgleich, der HEC konnte sich jedoch einige Minuten dagegen wehren und hatte selbst sogar noch Chancen, den alten Abstand wieder herzustellen. Aber in der 34. Minute war es doch so weit: Fabian Weyrich fand diesmal die Lücke.

Doch der Neuling blieb cool wie eine Hundeschnauze, befreite sich immer wieder vom gegnerischen Druck und holte sich noch einmal eine Überzahl heraus. Direkt vom Bully weg kam die Scheibe zu Ales Kreuzer, der den Puck im Kasten versenkte. Allerdings folgte noch eine Strafzeit gegen den HEC. Der kopierte das 2:0, fing den Peitinger Angriff an und machte durch Petraks zweiten Treffer das 4:2 – der Vorsprung war also noch genauso groß wie nach dem ersten Durchgang. Schon das war eine kleine Sensation.

Und auch im dritten Durchgang spielte der Underdog zunächst wacker mit, hielt vor allem kämpferisch großartig dagegen. Einen Knacks gab den Alligators jedoch das Anschlusstor zum 3:4. Laut Stefan Hobner von der HEC-Presseabteilung, der günstig zum Geschehen stand, hatte Schnierstein den Puck genau auf der Linie unter sich begraben – der Schiedsrichter jedoch gab den Treffer von Florian Stauder.

Danach gerieten die Alligators etwas aus dem Tritt. Zwölf Minuten bekamen die Hausherren noch einen Penalty zugesprochen, doch erneut war „Fipsi“ Schnierstein zur Stelle. Danach verteidigten die Gäste mit Mann und Maus ihren hauchdünnen Vorsprung. Hobner war zunächst „sprachlos“, fand dann aber doch noch eine Formulierung: „Das war eine Wahnsinnsleistung!“

Verwandte Themen


2 Kommentare