Waldstraße demnächst wohl ohne Wald

22.3.2012, 10:00 Uhr
Waldstraße demnächst wohl ohne Wald

© André De Geare

Nach derzeitigem Planungsstand sind – je nach Bauart – 35 bis 41 Bauparzellen möglich, mit Grundstücksgrößen von 440 bis 500 Quadratmetern. Häuslebauer müssen neben dem Grunderwerb mit Erschließungskosten von 66 bis 73 Euro pro Quadratmeter rechnen. Geplant sind Ein- und Zweifamilien- sowie Reihenhäuser.

Für die Zufahrt ist eine geschlungene Wohnstraße mit drei Wendehämmern vorgesehen. Im südlichen Teil soll ein Regenrückhaltebecken entstehen. Die Wasserversorgung ist mittels Ringschluss geplant. Zweierlei Arten der Entwässerung sind geplant: Nach Norden per Misch-, nach Süden mittels Trennsystem. Grund sind die unterschiedlichen Höhenlagen sowie der Untergrund des Geländes

Die momentane Planung setzt voraus, dass die bestehende alte Firmenzufahrt von der Eichendorffstraße her abgerissen und die neue Wohnstraße östlich davon entsteht, um im westlichen Teil Platz für Baugrundstücke zu schaffen. Damit gehört auch der bestehende Grüngürtel entlang der westlichen Grenze der Vergangenheit an. Der Grüngürtel wiederum beschirmt die Anlieger in der Waldstraße.

Ziel: günstig bauen

Die würden zum einen natürlich ihre bisherige „grüne Grenze“ zum neuen Wohngebiet gerne erhalten. Zum anderen besteht grundsätzlich Unverständnis über die Absicht, die bestehende Zufahrt abzureißen.

Ihre Anregung: Wäre es nicht generell kostengünstiger, Straße und den ebenfalls schon bestehenden Kanal in die Planung mit einzubeziehen, anstelle alles neu zu bauen? Statt verschlungener Wohnstraße könnte die bestehende Straße ausgebaut und die weitere Zufahrt über Stichstraßen erfolgen.

Das Ziel: „Wenn weniger Kosten bei der Erschließung anfallen, könnten die Parzellen günstiger angeboten werden, was wiederum jungen Familien den Zuzug vereinfachen würde. Ökonomisches Wirtschaften wäre angesichts der Haushaltslage doch ohnehin geboten“, sagt Michael Pawlitzki, Sprecher der Anlieger.

Der Höhenunterschied zur geplanten neuen Bebauung im Vergleich zur bestehenden an der Waldstraße gibt ferner Anlass für Bedenken. Von der Gemeinde fühlen sich die Leute nicht ernst genommen.

Die Aufforderung, zum neuen Baugebiet Stellung zu nehmen, kam kurz vor Weihnachten. „Drei Wochen hatten wir dafür Zeit, das war zu knapp bemessen“, kritisiert Pawlitzki. Schließlich mussten erst alle Anlieger an einen Tisch gebracht werden.

Dass das Schreiben der Anlieger an die Gemeinde lediglich an den Planer weitergereicht, aber nicht dem Gemeinderat vorgestellt worden sei, hebt die Laune ebenfalls nicht. Auch nicht der Hinweis im Amtsblatt, demnach „bewusst darauf verzichtet wurde diese Stellungnahme zum jetzigen Zeitpunkt zu behandeln“.

Den Vorwurf, die Gemeinde nehme die Leute nicht ernst, lässt Horst Lindner, geschäftsführender Beamter der Gemeinde Hemhofen, nicht gelten. Das Gegenteil sei der Fall, die Leute seien bereits im Vorfeld informiert worden, da man ihnen die Möglichkeit geben wollte, „eventuell selbst Flächen zur Grundstücksvergrößerung zu kaufen“, sagt Lindner.

Zudem greife der Vorschlag der Anlieger zu kurz, hält er dagegen: Die bestehende alte Firmenzufahrt von der Eichendorffstraße aus werde gerade aus Rücksicht auf die Anlieger nicht genutzt. Denn andernfalls würden sie über die zweite, rückwärtige Erschließung ihrer Grundstücke beitragspflichtig. Der Ausbau ginge also zu ihren Lasten. Genau dies aber sei nicht gewünscht. „Bei ihrem Vorschlag haben die Leute das offenbar nicht bedacht“, sagt Lindner. Auch gegen die Nutzung des bestehenden Kanals gebe es einen guten Grund: Der würde nämlich durch ein Privatgrundstück verlaufen. Dass der vorhandene Baumbestand weichen müsste, sei klar.

Grundsätzlich befinde sich die Planung in der Anfangsphase, hält Lindner fest. Bei der nächsten Sitzung am 3. April sei der Planer zugegen, auch werde dann das Schreiben der Anlieger behandelt, sicherte Lindner zu.

 

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