Wassergebühren steigen deutlich

27.11.2015, 06:00 Uhr
Wassergebühren steigen deutlich

© Harald Munzinger

Bisher kostet im Zweckverband der Kubikmeter Frischwasser 1,54 Euro (alle Angaben sind Nettobeträge), die Grundgebühr beträgt 72 Euro für einen verbrauchsüblichen Zähler der Nenngröße Q3. Ab 1. Januar 2016 wird der Kubikmeter Wasser 2,52 Euro kosten, die Grundgebühr wird auf einen jährlich einmal zu entrichtenden Betrag von 96 Euro angehoben.

„Wir müssen unser Netz sanieren und wollen gleichzeitig auf Verbesserungsbeiträge verzichten“, ergänzte Vizevorsitzender und Hemhofens Bürgermeister Ludwig Nagel die Ausführungen seines Amtskollegen Ludwig Wahl.

Die Gebührenneukalkulation sei von Experten des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes unter die Lupe genommen und für ordnungsgemäß befunden worden.

Die Erträge und Aufwendungen von kommunalen Wasserversorgungseinrichtungen müssen kostendeckend sein. Wie Ludwig Wahl dem Gremium erläuterte, gebe es bisher beispielsweise lediglich 100 000 Euro Rückstellungen für nicht vorhersehbare Reparaturen. Mit dem neuen Zahlenwerk stellt der Wasserzweckverband dann bis zu 400 000 Euro für Sanierung und Instandhaltung zurück.

Allein für Rohrbrüche im Verbandsgebiet mussten im Berichtszeitraum rund 300 000 Euro verwendet werden. Wahl erinnerte allerdings auch an die Sanierung der Aufbereitungsanlage in Hemhofen, die mit 280 000 Euro zu Buche schlug; ferner habe man für 520 000 Euro beide Hochbehälter saniert. Für 2016 sei die Komplettbeschichtung des Hochbehälters I geplant (Schätzkosten 250 000 Euro). Gut 350 000 Euro müsse der Zweckverband außerdem für die Erneuerung und/oder Sanierung der Wasserleitungen in der Schulstraße in Röttenbach und der Weiherstraße in Hemhofen auf die Seite legen. Die Instandhaltung eines 112 Kilometer langen Leitungsnetzes koste, hieß es.

Der Leiter der Geschäftsstelle des Wasserzweckverbands, Karlheinz Langfritz, berichtete von Trinkwasseruntersuchungen an den Markwaldbrunnen (8 und 9), und davon, dass die Wasserbezugsmenge aus Adelsdorf seit der Inbetriebnahme dieser beiden Brunnen im Jahr 2013 leicht sinke. Festgestellt worden sei ein „mittlerer Härtegrad“ des Trinkwassers, so Langfritz, der auch erwähnte, dass ein für heuer geplanter Pumpversuch wegen Bedenken der Seebachgruppe und der Erlanger Stadtwerke verschoben werden musste. Die Nachbarwasserverbände befürchten, dass bei einem Pumpversuch (ständige, maximale Wasserentnahme über einen festgelegten Zeitraum), ihr Grundwasserpegel sinken könnte. Laut Wahl und Nagel plane man nun, im Mai 2016 diese Belastungsprobe durchzuführen.

In diesem Zusammenhang berichtete Ludwig Wahl von einer Problematik, deren Auswirkung noch nicht eingeschätzt werden könnte. Es geht um den Schleusenneubau bei Möhrendorf; die Schleuse dort soll bis in eine Tiefe von 36 Meter betoniert werden. Dann könnten die Grundwassersohlen der Erlanger Brunnen in deren Westfassung womöglich beeinträchtigt werden. „Dieses Thema ist ganz sicher noch nicht ausgestanden“, so der Vorsitzende.

Die enormen Entnahmemengen an Frischwasser bei den Pumpversuchen müssen übrigens, ergänzte Wahl, in den Kanal geleitet werden, nicht etwa in die benachbarten Weiher. Sonst könnte nämlich ein „Kreislauf“ entstehen, dass das abgepumpte Frischwasser, welches in die benachbarten Weiher geleitet werde, ins Grundwasser gerate und wieder zurück in die Markwaldbrunnen fließe. Auf diese Weise würde dann das Pumpergebnis verfälscht.

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