"Weberskeller" weicht drei Wohnblöcken

17.5.2018, 14:00 Uhr

© Archivfoto: Horst Linke

Manfred Linsner, der Wirt vom "Weberskeller", hat gemeinsam mit seinem Architekten die Pläne abgespeckt. Drei Wohnblöcke sollen es werden statt vier, und keines der Gebäude liegt mehr oberhalb der geschützten Keller. Auch die Keller, die unter dem jetzigen Wirtshaus liegen, bleiben erhalten, wenn der "Weberskeller" abgerissen ist.

"Wir hätten natürlich am liebsten die Infrastruktur am Kellerberg so erhalten, wie sie ist", betont Bürgermeister Gerald Brehm. Er denke mit Wehmut daran, dass Höchstadt wohl bald eine wunderbare Gastwirtschaft verliere. Natürlich habe Manfred Linsner aber das Recht, im Wohngebiet auch zu bauen. Ein Nachfolger für den "Weberskeller" sei nicht zu finden gewesen. "Wir haben jetzt einen guten Kompromiss erreicht", meint Brehm. Das sehen auch die anderen Ausschussmitglieder so und stimmten alle den neuen Plänen zu. Irene Häusler, die in der letzten Sitzung besonders skeptisch gewesen war, fehlte.

Der Stadtrat hat — unabhängig von der Bauanfrage — entschieden, untersuchen zu lassen, wie die unterirdischen Keller saniert werden können. "Außerdem haben wir bereits Millionen investiert", sagt Bürgermeister Gerald Brehm. Die Gelder sind geflossen, um das gesamte Ensemble mit seinen 24 Kellerhäuschen, das eine europaweit einmalige Struktur aufweist, instand zu setzen. Auch die Besitzer der Häuschen haben in die Sanierung investiert. Seither ist das Gebiet aufgeblüht, der Kellerbergverein ist sehr engagiert und zieht mit seinen Veranstaltungen ein großes Publikum an.

Das könne jetzt auch so bleiben. "Wir haben den Ensembleschutz erreicht", meint der Bürgermeister. Auch das Landesamt für Denkmalpflege sei einverstanden, ebenso wie der Kreisbaumeister. Die Pläne fügten sich ins Stadtbild. Außerdem sei festgeschrieben, dass schwere Maschinen die Baustelle nur von Nackendorf her anfahren dürfen, damit die Keller nicht durch Erschütterungen Schaden nehmen. Der Bauherr muss eine Bürgschaft hinterlegen, für den Fall, dass es doch passiert.

Bis die Bagger anrücken können, ist es aber noch ein langer Weg. Die Stadt hat ihr Einverständnis signalisiert. Jetzt beginnt das eigentliche Genehmigungsverfahren, für das das Landratsamt zuständig ist. Auch das Landesamt für Denkmalpflege bleibt beteiligt.

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