Wechselhafte Historie des weißen Sports

20.6.2018, 10:00 Uhr
Wechselhafte Historie des weißen Sports

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Nur einige wenige der Gründungsmitglieder des TC 98, die am Wochenende geehrt wurden, kennen noch die gesamte Historie des heutigen Vereins. Schon 1975 hatten sich etliche Tennissportler auf dem Allwetter-Hartplatz der Hauptschule getroffen – nach Schulschluss natürlich. Netz und Zubehör lagerten noch jenseits des Reuther Wegs und mussten stets auf- und abgebaut werden.

1984 wechselte man dann auf die drei Sandplätze des neu angelegten ASV-Sportgeländes am Reuther Weg, wurde eine der vielen Unterabteilungen des Vereins und gab sich eine eigene Abteilungssatzung. Die Mitgliederzahl stieg bis auf 180, die Warteliste zeigte 100 an, man brauchte ein eigenes, größeres Gelände.

Ende 1997 trennte man sich vom ASV, gründete wie die Turn- und Sportgemeinschaft zu Jahresbeginn 1998 einen eigenen Verein, den TC 98. Und musste als nunmehriger Pächter über vertraglich festgelegte fünf Jahre auf dem ASV-Gelände bleiben. Die Grundstückssuche dauerte, 2001 schloss der TC 98 einen Erbunterpachtvertrag für 99 Jahre mit dem hiesigen Heimatverein am Rötelberg.

Erschließung und Bau der kompletten Anlage dauerten ebenfalls, auch wenn sich der Bautrupp um Willi Hahn in die Arbeit stürzte – ihm zu Ehren sitzt noch heute ein Hahn auf dem Dach des Vereinsheims. Auch Rainer Schilling ließ sich als Vorsitzender Hals über Kopf in die Pflicht nehmen, als Günther Poser, der bisherige Chef, der die Basisarbeit geleistet hatte, aus gesundheitlichen Gründen überraschend zurücktrat. 2005, nach zwei zusätzlichen Pachtjahren, war die Anlage winterfest. Mai 2006 liefen die ersten Medenspiele.

Diese Historie vor Augen, hatte der TC 98 beschlossen, schon nach zwei Jahrzehnten seinen 20. Geburtstag zu feiern und Gründungsmitglieder für ihr Engagement zu ehren. Sowie allen Aktiven zu danken, die sich aktuell als Trainer, Betreuer und Übungsleiter engagieren. Großes Lob des Vorsitzenden Felix Magerl ging zudem an die Platzwarte. Sie würden für die besten Tennisplätze weit und breit sorgen.

Die Mitgliederzahl war wohl in früheren Jahren wegen mancher Turbulenzen gesunken. Aktuell liegt sie nun bei 194 Mitgliedern mit 40 Prozent Jugendlichen. Der Jüngste im Verein sei vier, der Älteste 82 Jahre, verriet Magerl und war auf den "guten Zusammenhalt" im Verein stolz. Den übertrug Bürgermeister Süß in seinem Grußwort auch auf die Kommune und betonte, dass diese geschlossen hinter den Vereinen stehe. So hatte man 2017 für den neuen Flächennutzungsplan am Rötelberg die Kosten übernommen. Sogar eine kleine Geldspende zum 20. Geburtstag hatte Süß mitgebracht. Auch Landrat Alexander Tritthart, der zudem dafür dankte, dass Magerl als "so junger Mensch" in Zeiten, in denen es immer schwieriger werde, Engagement zu finden, eine erste Funktion wahrnehme.

Im anschließenden geselligen Teil gab es eine üppige Bewirtung der Gäste mit Kaffee, Kuchen und später Gegrilltem.

Dazu ein besonderes "Showmatch". Vorsitzender Magerl, Sportwart Seemann, Jugendsportwart Schlüter und Trainer Leuchtenberger lieferten sich mit skurrilem Kopfschmuck und uralten Tennisschlägern zur Gaudi der Zuschauer ein Doppel, bei dem nach kurzer Zeit auf jeder Seite ein Racket einer großen Bratpfanne wich – und dennoch passgenaue Returns über das Netz gelangen. Später durften dann schon ungeduldige Kinder mit Trainer Leuchtenberger trainieren.

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