Weisendorf: Überraschungen beim Betzen raustanzen

30.8.2017, 18:01 Uhr
Weisendorf: Überraschungen beim Betzen raustanzen

© F.: Jungfer

Um es vorweg zu nehmen: Sieger beim Tanz um den Kerwabaum wurden Nadja Ströbel und Alex Mishkin aus der Schar der Ortsburschen und Madli. Es war Alex, der den Buschen trug, als der Wecker klingelte und damit die Gaudi bei Tanz und Liedla beendete. Neben viel Applaus von allen Seiten gab es für "die Frau" das obligatorische Kaffeegeschirr, für "den Mann" das nicht minder traditionelle Bierkrügla.

Weisendorf: Überraschungen beim Betzen raustanzen

Weniger bekannt und deshalb sehr überraschend für das Publikum war aber ein Paar, das weder altersmäßig zu den anderen passte, noch dazu zur Kleidung der Madli. Denn der Körper, der sich da im feschen Dirndl und einem Hut präsentierte, war von stattlicher Figur. "Henriette" nannte sich das "Madla", das mit sichtlich guter Laune ihr Sträußchen schwenkte und den begeisterten Zuschauern winkte.

Im wirklichen Leben nennt sich die Gute allerdings Helmut und ist der jüngere Sohn von Gretel Trebisch, die ihm ein Dirndl verpasst hatte. Als Tanzpartner hatte er seinen besten Freund Bernd mitgebracht, einen Erlanger Polizisten, der vor allem als Hundeführer tätig ist. Am Montag hatte er genug damit zu tun, die liebe "Henriette" zu bändigen. Denn sie büxte ihm gern aus und suchte recht übermütig den Kontakt mit den Zuschauern.

Wie das geht, wird sich mancher gefragt haben, nachdem doch bekannt geworden ist, dass Helmut alias Henriette sehr krank ist, auf ihn vier Operationen warten und auch deshalb der Getränkemarkt nicht weitergeführt werden kann. Die Rolle der Henriette aber, die Gaudi mit dem Publikum hatte ihn offenbar so euphorisiert und die Schmerzen wohl für kurze Zeit vergessen lassen. Doch als es später nach Hause ging, schleppte er sich mit heftigen Schmerzen, war zu erfahren.

Am frühen Abend gab es noch eine weitere Überraschung, diesmal für Gretel. Die Mädels "ihrer" Ortsburschen und dazu etliche Ortsburschen überreichten ihr zur Ehre und zum Dank für die vergangenen 35 Jahre, in denen die Gretel sie versorgt und bemuttert hat, je eine rote Rose. Ein Geschenk, das die Gretel zu Tränen rührte. Tochter Sylke verriet zudem, dass Gretel Trebisch die Aktivitäten für das Betzen raustanzen nicht aufgeben will. Sie wird weiterhin den Birkenbuschen überreichen und Tochter Sylke sich um Organisation und den wichtigen Wecker kümmern. Die Trebischs bleiben jedenfalls am Ball. Hoffentlich auch der musikalische Schmerler-Clan, der seit langem die Ortsburschen sowohl beim Marsch auf der Straße wie auch im Zelt begleitet, wenn die Burschen und Madli nach dem Tanz auf den Bierbänken stehen und "unserer Gretel" Liedla singen.

 

In unserem Artikel über die traditionelle Ortsburschen-Brotzeit am Kirchweih-Samstag haben wir die Bildunterschrift nicht ganz zutreffend formuliert. Zu sehen waren zwar Weisendorfer "Ortsburschen", aber keine aktuellen. Vielmehr haben die Ex-Ortsburschen Quetschen-Kurti und Hanser, im alltäglichen Leben Kurt Vogel und Hans-Peter Schmidt, der Kerwa-Mäzenin ein Liedla gesungen.

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