Weisendorf: Zubza-Tee zum 10. Geburtstag

5.3.2017, 08:56 Uhr
Weisendorf: Zubza-Tee zum 10. Geburtstag

© Foto: Edgar Pfrogner

Hannah, Helene, Sophie, Saskia und Luisa sind natürlich zu der kleinen Feierstunde am Mittwoch in die Weisendorfer Grundschule gekommen. Sie sind mit ganzem Herzen Zubzas und fast alle schon von Anfang an dabei. "Damals hatten wir etwas über Indien im Heimat- und Sachkundeunterricht gehört", sagen sie, und dann wurde auch im Religionsunterricht darüber gesprochen. Aber es blieben Fragen offen: Wie ist das so in Indien, wie leben die Menschen dort? Das Interesse stieg. "Dann hat unser Religionslehrer Ernst Klimek den Pater James mitgebracht, und der hat uns dann noch viel mehr erzählt." Ins Rollen kam das Hilfsprojekt insbesondere über Brieffreundschaften mit Kindern im indischen Zubza. Dorthin hat Pater James verwandtschaftliche Kontakte.

Immer noch dabei

Die Weisendorfer Zubza-Schulmädchen von damals sind inzwischen junge Damen geworden, die in Herzogenaurach zur Schule gehen. "Aber bei Zubza machen wir immer noch mit." Die Brieffreundschaften von damals pflegen sie zwar nicht mehr, aber es sind ja inzwischen jüngere Zubzas in Weisendorf nachgewachsen, die mit ähnlicher Begeisterung ans Werk gehen.

Und das bedeutet, die Zubza-Kinder helfen immer noch mit bei Spendenaktionen wie dem Soli-Brot oder dem Infostand beim Diözesanfest in Bamberg. Die Zubza-Kinder haben es mit ihrer Begeisterung über die Jahre geschafft, überregional Aufmerksamkeit zu erregen.

Mit dem Ergebnis, dass mittlerweile immer mehr Unterstützer und Sponsoren mithelfen, um in Zubza und Umgebung die Lebensverhältnisse zu verbessern. So wurde sogar schon eine Schule im nahen Peducha gebaut.

Großes Netzwerk

Aber ist es dann noch ein reines Projekt von Kindern für Kinder? "Ja", beteuern Hannah, Helene, Sophie, Saskia und Luisa: "Wir besprechen alles, und wir werden auch immer sehr gut informiert." Dass natürlich komplizierte Projekte wie ein Schulbau oder Solaranlagen nicht durch Kinder umgesetzt werden können, ist klar. In Indien sind es die Salesianer Don Bosco, die dafür sorgen, dass Spendengelder zweckmäßig verwendet werden, und in Weisendorf stehen die Zubza-Initiative mittlerweile auf mehreren Füßen.

Neben der Grundschule Weisendorf stehen die katholische und die evangelische Gemeinde hinter dem Projekt, und die politische Gemeinde unterstützt mit ihren Kräften. Auch aus der Oberpfalz kommt mittlerweile tatkräftige Hilfe.

Und als Leitfigur muss immer wieder Ernst Klimek genannt werden, dessen Enthusiasmus sich kaum einer entziehen kann. Genau das sagte bei der kleinen Jubiläumsfeier am Mittwoch auch Michael Raabe. Der Leiter der Greuther Teeläden brachte als Spende 200 Packungen Zubza-Tee (indischer Darjeeling und fränkischer Kräutertee) mit, die bei den nächsten Aktionen verkauft werden können.

Dass die Spendengelder im indischen Nagaland gut verwendet werden, das betonte auch Weisendorfs Bürgermeister Heinrich Süß. Er gehörte zu der neunköpfigen Delegation, die vergangenes Jahr Zubza besucht hatte. "Es war ein unvergessliches Erlebnis, und wir wollen das auf alle Fälle einmal wiederholen." Und wie beim ersten Mal gilt auch dann natürlich: "Das wird privat bezahlt."

52 Patenschaften

"Mit einem gewissen Stolz" hat Ernst Klimek registriert, dass derzeit 52 Schulpatenschaften mit Kindern in Zubza bestehen. Für dieses Jahr sind bereits neue Projekte geplant. Zum einen sollen Arzneimittel für die Kinder bezahlt werden, zum anderen ist die Anschaffung eines Handtraktors geplant, der das Bewirtschaften der Felder erleichtern soll. Als willkommener Sponsor tritt hier die Firma Löt- und Schweißtechnik Gumbrecht auf den Plan.

Es geht also weiter mit den Zubzas. Mit Hilfe der Diözese Bamberg wurde jetzt eine neue Homepage erstellt. Wer sich über die vielen Zubza-Aktionen informieren will, kann hier durchaus einige Zeit sinnvoll verbringen.

www.zubza.de

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