Weisendorfer stellten zügig Kirchweihbaum auf

31.8.2015, 08:00 Uhr
Weisendorfer stellten zügig Kirchweihbaum auf

© Ingrid Jungfer

2014 stand die Kirchweihfichte erst nach über zwei Stunden fest und sicher im Loch. Grund waren damals die nicht passenden Schwalben zum Aufrichten: Der Stamm war zu dick. Heuer hatte Bürgermeister Süß, der 2014 erstmals das Aufstellen geleitet hatte, vorausschauend agiert. Und vorab gemeinsam mit einigen Ortsburschen im Franckenstein’schen Wald eine schmalstämmige Fichte ausgesucht, dazu die richtigen Schwalben aus dem Ortsteil Buch geordert. Und so konnte er, der letztes Jahr sein Spiel als Aktiver der AH-Mannschaft des ASV tatsächlich verpasst hatte, sich heuer rechtzeitig verabschieden. Zum Fußballspiel, das um 17 Uhr nebenan begann.

Vorher hatten sich die Ortsburschen mächtig ins Zeug gelegt, den Baum in die Senkrechte zu bringen. Unterstützt von präzisen Kommandos des Bürgermeisters oder Zurufen aus dem Publikum. Nur als einer krähte „Su an Baam stelld ma in zwanz’g Minudden auf“, kam Protest. „Dann machs hald selba, du Debb“.

Lang war die Fichte auf jeden Fall. Wie lang genau, war den lustigen Ortsburschen nicht zu entlocken. Auf jeden Fall aber länger als der Baum der Seebacher, so die Botschaft an die Nachbarn, mit denen man seit Jahren über die Länge der Kirchweihfichte konkurriert. Und die diesen Wettbewerb gern aufnehmen.

Nach der Schätzung fachkundiger Zuschauer soll die Weisendorfer Fichte zwischen 30 und 34 Metern messen. Schwer sei sie jedenfalls, war von den Burschen zu erfahren. Und lang war der Weg von Schmiedelberg zurück durch den Wald allemal. Aber schattig sei er gewesen. Getränke waren dabei, sodass man die Burschen und ihre Liedla auf dem Rückweg schon von weither hörte. Ein kurzer Boxenstopp zum Nachschub tanken beim Getränkemarkt Trebisch – und schon ging es weiter zum Marktplatz.

Während im Schatten die neu gegründete Ortsburschen-Band spielte, schmückten die Madla die Fichtenkrone in den weiß-blauen ASV-Farben, dazu mit optisch verfeinerndem Türkis. Es war übrigens das Ortsmadla Katrin aus dem Musiker-Clan Schmerler, das auf Wunsch der Band Noten für Liedla aus dem „Ballermann Repertoire“ schrieb. Mit denen hatte man sich erfolgreich zum Spendensammeln aufgemacht.

Mit Musik und einem Großteil der 41 Ortsburschen ging die Rundtour weiter, gefolgt von einer Autoschlange. Ziel war die Rast bei der „Gretl“. Mit „Mir ham halt a Gretl in unserm Revier“ leiteten die Burschen eine längere Pause bei Gehäckbrot, Bier und Limo ein. Mal „sangen“ die Burschen ihre oft derben Liedla, mal spielte der „Weisendorfer Sound Express“ flotte Weisen. Das Dutzend Madla legte letzte Hand beim Baum an, schmückte ihn mit Kränzen und Bändern. Dann ging es mit Musik zum Festplatz.

Dort haben die Ortsburschen für eine eigene Bar neben dem Kirchweihbaum gesorgt. Von hier lässt sich der Baum weit besser bewachen. An der wetterfesten Bar lässt sich besser der eigene Durst löschen und schneller drohende Feinde erkennen. Die Bar öffnet, wenn der Festwirt schließt.

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