Werfen und Fangen

5.10.2017, 18:09 Uhr
Werfen und Fangen

© Foto: Frank Heidler

Das scheint aber nicht überall so zu sein, weshalb gestern wieder an fast 300 Schulen in Bayern mit fast 20 000 beteiligten Schülern der Handball-Aktionstag durchgeführt wurde. Eben auch mit fast 40 Schülern aus beiden 2. Klassen.

Fröhliches Kinder-Gekreische und der gelegentliche, durchdringende Pfiff aus der Trainer-Trillerpfeife zeigen an, das es in der schmucken Schulturnhalle gerade rund geht. An einem halbem Dutzend Stationen üben die meist Sieben- und Achtjährigen spielerisch den richtigen Umgang mit den handlichen gelben Lederbällen, aber auch mit bunten Luftballons.

Eine Gruppe passierte mit den Ballons einen mit gelben Stangentoren gebauten Hindernis-Parcours, während nebenan Purzelbäume auf die dicke blaue Weichbodenmatte mit anschließendem Zielwurf angesagt waren.

Beim Abschießen von gelben Mini-Kegeln oder dem Dribbeln zwischen größeren Boden-Kegeln hatten die Grundschüler jede Menge Spaß.

Da war nicht jeder Wurf ein Treffer, und auch das Dribbling sieht leichter aus, als es ist: Aber darauf kam es laut Verbandstrainerin und Sportlehrerin Sandra Rösch gar nicht an. "Wir wollen Erfolgserlebnisse vermitteln."

Und dabei auch ein wenig Werbung für den heimischen Vereinssport machen. Immerhin bieten im nahen Umkreis der SV Puschendorf und die Turnerschaft Herzogenaurach Handball-Gruppen an. Unterstützt wurde Trainerin Rösch an den Spielstationen auch von fünf ihrer Handball erfahrenen Realschüler. Viel Talent bewies der Zehntklässler Nick Sandner, der in Windeseile die Zweitklässler in Gruppen zum freien Spielen eingeteilt hatte.

Die Bemühungen und aufmunternden Worte der Helfer ("Trau dich beim Werfen") haben sich offenbar gelohnt. Raffael: "Mir hat das Hütchen-Abwerfen am besten gefallen". Für Moritz war Spaßfaktor beim Wurf ins Quick ball-Tor am größten.

Sportpädagogin Rösch sieht durch Handy und Computer ein zunehmendes Bewegungsdefizit bei jungen Menschen. Dem soll durch solche kindgerechten Spielformen entgegengewirkt werden. "Wer von den Kindern wirft denn noch mit Putzelkühen im Wald oder mit Steinen übers Wasser?" Stattdessen werde oft nur noch die Feinmotorik des großen Daumens bei Videospielen trainiert.

Im Gegensatz zum via Fernsehen verbreiteten Bundesliga-Handball sei diese Sportart keineswegs überhart und könne Kindern nur empfohlen werden. Mit nach Hause nehmen konnten die Kleinen jetzt tolle Erfahrungen und ihre Abschlussurkunden.

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