Wie geht es voran mit den Wohngebieten?

12.5.2015, 14:00 Uhr
Wie geht es voran mit den Wohngebieten?

© Grafik: Markt Weisendorf

Den Ausbau der Breitbandversorgung sieht Bürgermeister Heinrich Süß auf recht gutem Weg. Auf die Ausschreibung der acht Ortsteile  hin hat sich nur ein Anbieter beworben. Der Auftrag wird nun an den Anbieter Inexio gehen. Zur Ausführung des Auftrags hat er dann, laut staatlicher Förderrichtlinien, ein Jahr Zeit.

Auf Basis des Angebots hat man im Rathaus inzwischen den Verlauf der von Inexio geplanten Glasfaserleitungen ab der Gasleitung nahe Oberreichenbach gelb markiert. Die Rasterellipsen markieren den Bereich der einzelnen Ortsteile, für die künftig eine Mindestbandbreite von 30 Mbit/s im Download einzuhalten ist. Aus heutiger Sicht, so Heinrich Süß, sollte dies reichen, alle Anwendungen von Telefonie über Mail bis zu „Video on demand“ und „Streaming Media“ nutzen zu können. Zusätzlich werden in den Ortsteilen durch die Glasfaserleitungen aber auch Anschlüsse bis 2000 Mbit/s möglich. Als Glasfaser ins Haus (FTTB: Fiber To The Building) und als Glasfaser in die Wohnung (FTTH: Fiber To The Home) werden sie für die Bürger jedoch teurer.

Den Marktort und die an der Ost-West-Achse liegenden Ortsteile Reinersdorf, Mitteldorf, Sintmann will dagegen die Telekom mit Bandbreiten größer als 30 Mbits/s aufrüsten — in Eigenregie und auf eigene Kosten, allerdings in einem Zeitfenster von drei Jahren. Denn mit der Kostenübernahme ist der Marktort mit den drei Ortsteilen aus der staatlichen Förderung gefallen. Die Arbeiten sollen bereits laufen, Genaues weiß man aber im Rathaus nicht. Von der Telekom gäbe es nie Informationen, weder zum Fortgang der Arbeiten noch zu Stromausfall.

Bekannt ist jedoch, dass die Telekom mit „Vectoring“ die Leistung des Breitbands in kupferbasierten VDSL-Netzen nahezu verdoppeln kann. Ein Problem ist noch bundesweit das sogenannte Übersprechen zwischen den einzelnen Kupfer-Doppeladern. Bisher lässt die Telekom die Konkurrenz deshalb nicht in ihr Netz. Die Regulierungsbehörde des Bundes entscheidet gerade, ob das so bleiben soll.

Geht es um die langfristige Planung, wie und wo die Ortsteile und der Marktort selbst sich langfristig entwickeln sollen, so lautete das Wahlkampf-Credo stets, ein umfassender Flächennutzungsplan müsse erstellt werden. Jetzt sieht man das im Rathaus anders. Viel zu teuer und teils auch unnötig, so stuft Bürgermeister Süß die damalige Forderung ein. Schließlich hätten einige Ortsteile noch „genug Luft“, gehe es um Bauplätze. Buch verfüge im Osten bald über 31 neue Bauplätze, zudem solle dann zunächst von Norden Richtung Ortsmitte verdichtet werden. Auch in Mitteldorf gäbe es freie Flächen für Wohnbebauung. Ebenso in Kairlindach, wo der Flächennutzungsplan eine große Fläche im Norden zur Bebauung vorhalte.

Anders in Rezelsdorf. Wenn von dort eine Bauanfrage käme, würde er gern einen Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan neu entwickeln lassen. In Nankendorf wurde der vom Unternehmer Franz Gumbrecht initiiert. Die Kommune sei dann mit dem für den gesamten Ort gefolgt. Dies sei, so der Bürgermeister, der richtige Weg: Jeder Ortsteil solle einzeln nach Bedarf entwickelt werden, denn dies sei von den Kosten her günstiger und zudem zielführender.

Dagegen nicht eine Orts-abrundungssatzung. Weitere Gewerbeansiedlung in den Ortsteilen lehnt Süß ab, es sei denn, es stünde dafür eigener Grund zur Verfügung. Generell aber gelte: Das Gewerbe gehört nach Weisendorf. Noch in diesem Jahr soll deshalb ein neuer Flächennutzungsplan in Auftrag gegeben werden. Sehr teuer sei dies und mit großem Aufwand verbunden. Und vielen Fragen.

Wollen wir Mitteldorf einbeziehen? Wenn in der Gerbersleite der letzte Abschnitt für etwa 60 Bauplätze erschlossen sein wird, wo weisen wir dann Baugebiete aus? Sollen neue Gewerbeflächen nördlich des jetzigen Gewerbegebiets, im Osten an die Firma Brehm anschließen? Oder im Westen? Eines aber steht für Heinrich Süß fest: Die ganz kleinen Ortsteile stehen weiterhin nicht zur Debatte.

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