Wieder ein verlorener Punkt

14.12.2014, 20:19 Uhr
Wieder ein verlorener Punkt

© Foto: Berny Meyer

Es waren nur noch 70 Sekunden zu spielen und das Hermannstädter-Team lag vor über 250 lautstarken Zuschauern mit 24:22 in Front, wurde dann aber doch noch abgefangen. Besonders ärgerlich aus Sicht der TSH, dass man mit dem Abpfiff einen Strafwurf vergab, als die bis dahin vier Mal vom Siebenmeterpunkt erfolgreiche Vicky Egle an der linken Fußspitze von Ex-TSH Torfrau Bianca Urban scheiterte, die extra für diese letzte Aktion wieder eingewechselt wurde und sich besonders über diesen „Streich“ gefreut haben dürfte.

Dabei war unmittelbar vor der Ausführung des Strafwurfs zu erkennen, dass Egle zunächst zögerte, war sie doch ziemlich ausgebrannt. Doch der Fehlwurf war sicher nicht für den Punktverlust verantwortlich, dafür hatte es 59 Minuten zuvor unzählige andere Situationen gegeben wo man eine Vorentscheidung hätte festzurren können, ja müssen. Hier aber fragte man sich manche der Zuschauer warum nicht die in unzähligen Erstligaspielen Rumäniens erfahrene Alexa Dodan den Ball und die Verantwortung übernimmt.

Die Anfangsphase war gekennzeichnet von meist leicht erzielten Treffern auf beiden Seiten, denn sowohl Müller (TSH) als auch Urban im Tor der Gäste bekamen kaum eine Hand an den Ball. Allerdings mussten die Gastgeberinnen hier schon ihre Tore mit deutlich mehr Aufwand erarbeiten, während Zirndorf doch oft unbedrängt zum Wurf kam.

Ungeliebte Pressdeckung

Nachdem die Gastgeberinnen sich über rechts immer besser in Szene setzten und Dodan mehrfach Kostproben ihrer bemerkenswerten Wurfkraft geboten hatte, entschloss sich HG-Trainer Gömmel beim Stand von 11:8 für die TSH (22.) sowohl zum Torwartwechsel als auch zur Pressdeckung gegen Dodan. Nun zeigte es sich, dass die TSH noch immer nicht mit dieser Abwehrvariante zurecht kommt, zumindest dann nicht, wenn die anderen fünf in der HG-Abwehr leidenschaftlich die Löcher schließen und zudem die verbliebenen TS- Angreiferinnen „gnadenlos“ fest machen.

Die ausgezeichneten Schiedsrichter bestraften diese „Textilproben“ zwar gebührend, doch die TSH konnte damit nicht recht umgehen. Der Pausenrückstand war eine logische Folge.

Nach dem Wiederanpfiff schien es so, als sollte der Gast diesen Rückenwind mitnehmen können. Nun aber steigerte sich Torfrau Müller, und damit kehrte auch wieder etwas Selbstvertrauen zurück, obwohl Nadja Müller-Tegel nach der Pause verletzt ausfiel. Dafür überzeugte Nina Bestle diesmal weniger als Angriffslenkerin, sondern überraschte alle mit einem enormen Zug zum Tor. Auch Janka Kräck auf Linksaußen zeigte bemerkenswerte 30 Minuten und hatte großen Anteil daran dass man zumindest immer auf Tuchfühlung blieb.

Von Nachteil war, dass sich die junge Saskia Probst in kurzer Zeit zwei Zeitstrafen einhandelte, was sie spürbar verunsicherte. Die Führung wechselte nun ständig, letztlich ging das Remis in Ordnung. Die zweite Ex-TSH- Spielerin Daniela Leschke zeigte bei den Gästen offensiv kaum Wirkung, machte jedoch in der Abwehr als Vorgezogene den alten Kameradinnen enorme Probleme. Wie „heiß“ sie war, zeigte die Rote Karte gegen Ende der Begegnung.

TSH: Müller, Aures; J. Kräck 6, Egle 6/4, Müller-Tegel, K. Kräck, Bestle 5, Dodan 5, Probst 2, Berner, Antos, K. Orend, L. Kräck.

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