Wind verzögert Windrad-Bau

20.11.2015, 05:47 Uhr
Wind verzögert  Windrad-Bau

© Foto: André De Geare

Windturbinenbauer Nordex  aus Hamburg errichtet  für die Bürgerwind Lonnerstadt das Windkraftgebiet in den Birkachwäldern. Der Strom wird direkt vermarktet und ins Umspannwerk Höchstadt am Kieferndorfer Weg eingespeist. Die dafür nötige Stromtrasse wurde bereits gelegt und verläuft über Höchstadter Gebiet durch die Birkach, über Nackendorf und Etzelskirchen zum Umspannwerk Höchstadt. Reinhard Kirchner, technischer Betriebsführer der Realisierungsfirma Wust-Wind & Sonne aus Markt Erlbach, berichtete vom Baufortschritt.

Derzeit steht die drei bis vier Tage währende Montage des Krans für das dritte der fünf Windkrafträder an. Starke Böen verhinderten den Baufortschritt.

Auf die rund 80 Meter hohen Betontürme werden die Stahlröhren aufgesetzt, anschließend die Gondel, sodass die Nabenhöhe von 141 Meter erreicht wird. Der Rotor mit drei Blättern wird in luftiger Höhe zusammengeschraubt.

Ob die Großlager von hiesigen Herstellern wie Schaeffler oder Imo stammen, wusste der technische Betriebsleiter nicht definitiv zu sagen. Wahrscheinlich sei jedoch, dass Bauteile der genannten Hersteller verwendet wurden. Jedenfalls wurde der Strom am Windpark bereits zugeschaltet, wenn auch noch nicht ins Netz gespeist.

Nächste Woche soll eine erste Simulation dessen zwischen Nordex und dem Energieversorger durchgeführt werden. Eine Kabelprüfung erfolgte bereits, „damit kein Schalter fliegt“.

20,8 Millionen Euro betragen die Gesamtinvestitionskosten. Mit dem Kredit der Nürnberger Umweltbank über 15,6 Millionen Euro ergibt sich die Investitionssumme. Die Gemeinde Lonnerstadt erhält nicht unerhebliche Gewerbesteuern aus dem finanziellen Resultat.

249 Gesellschafter investierten 5,2 Millionen Euro ins Projekt. Minimum 5000 Euro waren pro Einlage aufzubringen. Als Rendite für die Gesellschafter wurden fünf bis fünfeinhalb Prozent auf 20 Jahre angekündigt.

Der Windturbinenbauer Nordex aus Hamburg blickt nach einer Flaute auf einen Umsatzanstieg um 2,4 Milliarden Euro. Windparks seien erneut im Aufschwung, bekundete das Unternehmen. Im dritten Quartal schnellten seine Erlöse nach florierenden Geschäften in Europa und Südafrika um 50 Prozent auf 685 Millionen Euro. Die Zeit drängt in gewisser Weise in Lonnerstadt, auch weil die Einspeisevergütung zum 31. Dezember reduziert wird, wie auch Bürgermeister Stefan Himpel zu bedenken gab. Ab 2016 wird quartalsmäßig gekürzt.

Die Mindesteinspeisevergütung bei Inbetriebnahme bis 31. März 2016 liegt bei 8,79 Cent je kWh abzüglich Vermarktungskosten, heißt es.

Die fünf Lonnerstadter Windkraftanlagen bringen eine Nennleistung von 2,4 MW. Sie gesellen sich zu den vier Windrädern in Mühlhausen und dem Windpark in Wachenroth mit drei Windkraftanlagen.

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