"Wirbelwind" Saskia weht über Neuling Weiterstadt hinweg

14.10.2018, 21:05 Uhr

© Foto: Roland Huber

Schon im Vorfeld hatte sich das Trainergespann René Friedrich und Steffi Mittasch verbal fest entschlossen gezeigt, an diesem Spieltag für klare Verhältnisse zu sorgen. Dies ist rundum gelungen, man muss sogar feststellen dass die Gäste aus Hessen wohl bei anhaltend kompromisslosem "Biss" der TSH noch höher verloren hätten, doch mit dem sicheren Sieg vor Augen wurde man im Abwehrverhalten manchmal etwas nachlässiger.

Im Gegensatz zu vielen Begegnungen zuvor blieben die Gastgeberinnen aber bis zum Abpfiff offensiv voll konzentriert, konsequentes Tempospiel mit nachfolgend herrlichen Toren brachten ihnen saisonübergreifend den bislang höchsten Sieg in ihrer Bundesliga-Zugehörigkeit. Die HSG, die wechselweise gleich drei verschiedene Torfrauen einsetzte, erwies sich an diesem Tag allerdings auch nicht in der Lage die TSH ernsthaft zu gefährden, allein ihr durchgängig unermüdlicher Einsatz vorne wie hinten ist hervorzuheben.

Dabei hielt der Gast rund 40 Minuten lang, rein vom Ergebnis betrachtet, die Begegnung halbwegs offen, Die schnelle 2:0-Führung der TSH egalisierte man in der 8. Minute, und auch nach dem überfallartigen 8:3-Vorsprung der Heimmannschaft, den diese sich zwischen der 11. und 18. Minute erarbeitet hatte, nicht aufsteckte, sondern sich bis über den Pausenpfiff hinweg in der 39. Minute sogar auf 13:16 heran kämpfte.

Ebersbergers Glanztaten

Dies war der Zeitpunkt, als zunächst Martina Ebersberger, sie hatte die vor der Pause zuverlässig haltende Juliane Gerling abgelöst, mit fünf Glanztaten (unter anderem ein gehaltener Siebenmeter einschließlich Nachwurf) ein Umkippen verhinderte, während Saskia Probst wie in besten Zeiten regelrecht explodierte und in unnachahmlicher Art bei Ballbesitz die Gegner reihenweise stehen ließ.

Längst hatte da der Gegner seine etatmäßigen Distanzschützen Celine Schwarzkopf und Nadine Eilers auf die Bank gesetzt und sein Heil mit ständigem Gewusel Eins-gegen-Eins gesucht, was an diesem Tag vor allem Sonja Torenc mit Aktionen, die oft an Stürmerfoul grenzten, zu nutzen verstand. Dabei "holte" sie ihre direkte Gegenspielerin Lisa Neumann, bis dahin auffälligste TSH-Akteurin, schon nach 20 Minuten zum zweiten Mal für zwei Strafminuten auf die Strafbank. Pfiffe, über deren Berechtigung man bei engerem Spielstand sicher diskutiert hätte.

So aber steckte die TS diese vier und zwei weitere Zeitstrafen gut weg, auch wenn erneut erkennbar wurde, dass man in der Abwehr endlich konsequenter nachrücken und die jeweilige Nebenspielerin besser unterstützen muss. Die taktisch starke und groß gewachsene Julia Drachsler, auch am gegnerischen Wurfkreis eine ständige Gefahr für jeden Gegner, zeigte sich dabei vorbildlich, so lange die Kräfte reichten. Weil auch Kristin Lang solche Qualitäten aufweist, ist man auf dieser Position wahrlich top besetzt.

Begeisterung im Publikum

Da zudem Laura Wedrich mit ähnlichen Aktionen aufwartete, die sie im Vorjahr so enorm stark machte, Nina Bestle ebenso wie "Stellvertreterin" Vicky Egle mit voller Dynamik und Spielfreude die eigene Offensive immer wieder antrieb und alle Nebenleute sie darin bestens unterstützen, konnte die TSH die fast 200 Zuschauer zunehmend begeistern. Und dann ist da ja auch noch der zweite Neuzugang aus Regensburg Laura Brockschmidt, ausgestattet mit beachtlicher Technik und ähnlich dynamisch wie Saskia Probst, von der man noch viel erwarten kann, wenn sie sich auch spielerisch richtig eingewöhnt hat. So ist man auf allen Positionen doppelt besetzt, nun gilt es nur dieses Selbstvertrauen in sich selbst auch bei schwierigeren Begegnungen umzusetzen.

Trainer Friedrich: "Wir haben die Begegnung von Beginn an dominiert, daher geht das Ergebnis auch in der Höhe in Ordnung."

TSH: Gerling, Ebersberger; Drachsler 3, Stephan 2, Egle 1, Wedrich 4, Bestle 2, Brockschmidt 1, Probst 11/4, Schneidereit, Lang, Theobald, Küffner, Neumann 6.

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