Wohnungen und Praxen im Schlüsselfelder Bahnhof

22.5.2016, 06:00 Uhr
Wohnungen und Praxen im Schlüsselfelder Bahnhof

© Niko Spörlein

Wie bereits mehrfach berichtet, hat der aus Hemhofen stammende Frank Krutemeier den vom Verfall bedrohten Bahnhof samt Grundstück mit 1100 Quadratmetern 2014 erworben. Er wird die alten Gemäuer mit einem Aufwand von geschätzten 500 000 Euro sanieren. Eine Substanzsicherung wurde inzwischen schon durchgeführt, aktuell machen sich Dachdecker und Zimmerleute am Dachstuhl zu schaffen, wobei wieder die Schiefereindeckung verwendet werden muss.

Klar, dass Schlüsselfelds Bürgermeister Johannes Krapp mehr als erfreut ist, dass sich ein Investor gefunden hat, der sich des alten Bahnhofs annimmt und somit für den langfristigen Erhalt des historisch wichtigen Gebäudes sorgt. Andernorts würden solche Gebäude unaufhaltsam verfallen, manchmal sogar wegen Einsturzgefahr abgerissen.

Der Bahnhof liegt an der Nahverkehrsstrecke Frensdorf-Schlüsselfeld, die 1890 in Betrieb genommen wurde; der Personenverkehr wurde im Mai 1977 eingestellt. Bis 2002 wurde die Immobilie vermietet, später diente sie auch als Lagerhaus. Die Schienen werden heute noch genutzt, zum einen für den Güterverkehr und dem Transport von schwerem Stahl zur Firma Schwarz, zum anderen hie und da von der Interessensgemeinschaft Steigerwaldbahn. Krutemeier, und da liegt auch ein Grund für dessen Engagement, ist begeistertes Mitglied der Bahnfreunde, die in diesem Gebäude heute noch ihre Bahn-Utensilien verstaut haben. „Mir liegt daran, Kleinigkeiten am typischen Bahnhof-Innenleben zu erhalten“, sagte Krutemeier schon bei Beginn der Sanierungsmaßnahmen. Nun, der Stadtrat hatte am Donnerstag die geplante Nutzungsänderung abzusegnen, denn der Hemhofener promovierte Diplom-Ingenieur will das Erdgeschoss mit ziemlich viel Aufwand in Büros und/oder Praxen für gewerbliche Nutzung umwandeln.

Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen laut Verwaltungsleiter Georg Obermeier zwei Wohnungen mit bis zu zehn Zimmern entstehen. Der Grundriss des Gebäudes mit 16 mal 9,80 Metern lässt das großzügige Vorhaben mehr als zu. Keine Frage, dass die Bürgervertreter grünes Licht für die geplante Nutzungsänderungen signalisierten.

Im weiteren Verlauf der Sitzung stimmten die Stadträte auch einem vom Bayerischen Gemeindetag initiierten Vorhaben zu, das eine Art „Bündelausschreibung“ vorsieht. Demnach beteiligen sich viele Kommunen an dieser Ausschreibung, um einen günstigeren Gaslieferanten zu bekommen. In der Steigerwaldstadt sei zwar ein Gasnetz verlegt, allerdings nicht flächendeckend. Bei der Ausweisung von neuen Wohngebieten hat man in der Stadt ein Auge auf die Gasfernversorgung. Laut Krapp laufe der aktuell geltende Liefervertrag nach dreijähriger Bindung demnächst aus.

Weil der TSV Aschbach laut einem vorliegenden Antrag seine beiden Tennisplätze sanieren will, die stark beschädigt sind und Risse im Kunststoffbelag aufweisen, gewährt die Stadt nach einer Schlussrechnung sieben Prozent Zuschuss; die Gesamtsanierungskosten für die Tennisplätze wurden auf vorläufig 10 000 Euro geschätzt.

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