Zehn Tore unterm Baum

26.12.2017, 21:12 Uhr
Zehn Tore unterm Baum

© Foto: Edgar Pfrogner

HEC-Spielertrainer Daniel Jun durfte als Beobachter der Partie (er setzte wegen eines dreifachen Rippenbruchs aus, Tomas Urban fehlte wegen Krankheit) zufrieden mit der Reaktion seines Teams auf die jüngste Mini-Krise gewesen sein. Von Beginn an war es Einbahnstraßen-Eishockey, das den 802 Zuschauern geboten wurde.

Es spielte nur der HEC, das Kellerkind hatte sich offenbar vorgenommen, die Alligators ihrer stärksten Waffe zu berauben: des Überzahlspiels. Denn die Moosburger spielten über die Maßen fair, machten es damit aber den Hausherren zu einfach. Denn die konnten nahezu ungestört ihr Kombinationsspiel aufziehen und mussten kaum mit körperlichen Attacken rechnen.

Tore wie reife Früchte

So fielen die Tore im ersten Drittel wie reife Früchte – und meist nach de gleichen Schema: Ein Höchstadter gab auf der Außenbahn Gas, zog hinters Tor, von wo aus der Puck ein bis drei Mal schnell gepasst wurde, so dass die Gästeabwehr um den bedauernswerten Goalie Thomas Hingel nicht mehr wusste, wo die Scheibe überhaupt war – und dann schepperte es vier Mal. Oleg Seibel zwei Mal Ales Kreuzer und Lukas Lenk hießen die Torschützen, wobei die Vorarbeit meist kunst- und anspruchsvoller war als der Abschluss.

Doch ganz so locker wie im ersten Durchgang sollte es nach dem ersten Seitenwechsel nicht weiter gehen, auch wenn Lukas Lenk schnell auf 5:0 erhöhte. Dann jedoch verkürzte Daniel Schander nach einem gelungenen EVM-Konter auf 1:5.

Ein Zeichen dafür, dass die Konzentration nun eher auf den Offensivbemühungen lag. Denn es entwickelte sich eine offene Feldschlacht mit Chancen hüben wie drüben.

Natürlich weiter mit Höchstadter Vorteilen, doch nun durfte auch Moosburg mitspielen und hatte durchaus noch mehr Chancen als den Treffer zum 2:7, nachdem zuvor Michael Max Cejka mit einem hammerharten Schlagschuss und Michael Petrak zwei weitere HEC-Treffer erzielt hatten.

Man hatte stets das Gefühl, dass die Hausherren jederzeit in der Lage wären, einen Gang höher zu schalten, falls es nötig gewesen wäre. So jedoch mussten sie nicht an die Grenzen gehen.

Aber Toreschießen macht eben einfach Spaß – und so ging es nach der zweiten Pause weiter wie beim Weihnachtsplätzchen backen. Die Tore acht und neun fielen bereits in der zweiten Minute des Schlussdrittels, so dass man Wetten darauf abgeben konnte, wann das Ergebnis zweistellig wird.

Es dauerte immerhin bis zur 51. Minute, und es war kein Zufall, dass der Schütze Ales Kreuzer hieß. Von nun an wurde zu teils weihnachtlichen Fangesängen gezaubert. Tore fielen aber mangels Zielstrebigkeit keine mehr.

Nach der Schlusssirene wurde auf dem Eis und auf der Tribüne gefeiert. Und bei der traditionellen Glühweinparty auf dem Parkplatz nach dem Weihnachtsspiel dürfte die Stimmung hohe Wellen geschlagen haben – vor allem nach der Nachricht, dass der hartnäckige Rivale ESC Dorfen in der später begonnenen Partie Passau tatsächlich verloren hat (der Passauer Siegtreffer zum 3:2 fiel eine Minute vor Schluss). Denn nun hat der HEC wieder alle Trümpfe in der Hand in punkto Meisterschaft.

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