Zentbechhofen: Was wird aus alter Schule?

8.12.2015, 17:00 Uhr
Zentbechhofen: Was wird aus alter Schule?

© Niko Spörlein

Die Stühle im Schulungssaal der Freiwilligen Feuerwehr Zentbechhofen reichten bei weitem nicht aus, um allen Gästen bei der Ortsteil-Bürgerversammlung am Montagabend einen Sitzplatz zu bieten. Kein Wunder, denn die Bürger aus den Ortsteilen Greuth, Förtschwind und Zentbechhofen machen sich Sorgen. Zum Beispiel um die Zukunft der alten Schule an der Ortsverbindungsstraße nach Jungenhofen, aber auch um die geplante Anbindung an die B 505. Bürgermeister Gerald Brehm machte aber auch die Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt zum Thema.

In der alten Schule wird seit einigen Jahren mangels Schülern nicht mehr unterrichtet, Vereine nutzen die Immobilie, die Blaskapelle ebenso, und man trifft sich dort zum Kinderturnen. Nun, so der Bürgermeister, habe ganz vage ein Bürger aus Schlüsselau angefragt, ob in einem Teil des Hauses, welches mit unverhältnismäßigem Aufwand energetisch saniert werden müsste, eventuell ein Café eingerichtet werden könnte. Diesbezüglich, so Brehm, haben allerdings noch keine konkreten Gespräche stattgefunden.

Dieser Tage gleichwohl sei er, Brehm, in Sachen Flüchtlinge beim Landrat gewesen. Aktuell seien in Höchstadt 150 Flüchtlinge untergebracht, und ein Ende des Flüchtlingsstroms sei nicht in Sicht, weshalb man die alte Schule durchaus im Blick habe, um zumindest temporär Asylbewerber dort unterzubringen. Wahrscheinlich sei dies aber eine Option, die nicht zum Tragen komme, denn Zentbechhofen sei zu dezentral gelegen. „Wir werden in Sachen Flüchtlingsunterbringung aber nicht lange gefragt“, so der Bürgermeister.

Mittel- und Langfristig müsse man sich über den Abriss der alten Schule unterhalten, denn eine Sanierung sei ganz sicher nicht mehr wirtschaftlich. Brehm will mit dem Abriss auch bezahlbares Bauland in Zentbechhofen schaffen. Für die Bürger, die die alte Schule derzeit noch nutzen, finde man bestimmt eine passende Ausweichmöglichkeit.

Über den Sinn und Unsinn einer Millionen Euro teuren Anbindung an die extrem von Schwerlastverkehr genutzte Bundesstraße 505 sprach man nicht. Es sei nur sicher, dass diese Anbindung Höhe Brücke über die 505 zwischen Zentbechhofen und Herrnsdorf kommen werde. Das Planfeststellungsverfahren sei bereits unter der Regie des Staatlichen Bauamtes Bamberg gestartet, man habe sich auch schon für eine „Rampenlösung“ als Anbindung westlich und östlich der Staatsstraße 2254 entschieden.

Im Frühling 2016 wolle der Träger der Maßnahme einen Strich unter das Planfeststellungsverfahren machen, sodass es aller Wahrscheinlichkeit nach in den drauffolgenden Jahren zur Umsetzung komme.

Logisch, dass da in Zentbechhofen die Alarmglocken schrillen, denn selbst wenn die Ortsdurchfahrt für Lkw untersagt werde, wird befürchtet, dass es bei möglichen Umleitungen (Unfällen und Komplettsperre der B 505) zu Engpässen und erheblicher Verkehrsbelastung (Engstelle Gaststätte Friedel) durch den Ort kommen könnte. Eine Umgehungsstraße um Zentbechhofen herum könnte die Lösung sein, so der Bürgermeister, weshalb die Stadt bei der Modifizierung des Flächennutzungsplanes auch schon an eine solche Straße gedacht und eine entsprechende Tangente in diesem Leitplan eingearbeitet habe.

Ein Flächennutzungsplan beinhalte die Absichten einer Kommune für die nächsten 15 bis 20 Jahre, sagte Gerald Brehm. Deshalb sollten sich Grundstücksbesitzer mit ihren Vorstellungen bei der Verwaltung melden. „Abermalige Planänderungen sind nämlich sehr mühevoll, teuer und langwierig“.

In diesem Zusammenhang wurden Stimmen laut, ob sich nach der B 505-Anbindung und der Planänderung vermehrt Gewerbe in dem Ortsteil ansiedeln könnte, was Brehm damit beantwortete, dass sicher kein großes Gewerbegebiet kommen werde, Platz für kleine, homogene Flächen aber sinnvoll seien.

Zum Schluss teilte der Bürgermeister mit, dass die Stadt darauf Wert lege, dass in allen 23 Ortsteilen eine ordentliche Breitbandversorgung mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 200 Mbit/Sek. aufgebaut werde.

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