Ziel: Höchstadt als "Einkaufsstadt" voranbringen

16.11.2018, 12:00 Uhr
„Ein klasse Angebot“, finden Einkäufer in Höchstadt – damit diese aber auch wirklich angelockt werden, entwickeln die Gewerbetreibenden verschiedene neue Marketingmaßnahmen. Foto: Kassar Marie

„Ein klasse Angebot“, finden Einkäufer in Höchstadt – damit diese aber auch wirklich angelockt werden, entwickeln die Gewerbetreibenden verschiedene neue Marketingmaßnahmen. Foto: Kassar Marie

Eines vorweg: Von Abschottung hält Bürgermeister Gerald Brehm gar nichts, das machte er den Höchstadter Gewerbetreibenden deutlich. Zwar liege auch ihm die Innenstadt mehr am Herzen als das AischPark-Center, dennoch gehe es nicht darum die verschiedenen Gewerbe-Standorte gegeneinander auszuspielen. "Wir müssen die Kauf-Stadt als Ganzes weiterentwickeln", schärfte er den Geschäftsleuten ein. Jedes Geschäft mehr in der Innenstadt bringe auch mehr Frequenz: "Wenn wir noch fünf bis sechs Anbieter mehr hätten, wäre die Innenstadt voll", so Brehm.

60 000 Menschen, so die Berechnungen, leben in dem Gebiet, für das Höchstadt der ideale Ort zum Einkaufen ist. Doch wie bewegt man diese dazu, nicht doch nach Erlangen zu fahren oder im Internet zu bestellen?

Thomas Oppelt, der sich in Höchstadt ums Stadtmarketing kümmert, stellte bei dem Treffen Werbe- und Kundenbindungsmaßnahmen vor: Zuallererst natürlich die knapp 15 Quadratmeter große Video-Wall, die wie berichtet am AischPark-Center für diejenigen Höchstadter Geschäftsleute werben soll, die außerhalb des Fachmarktzentrums am Kieferndorfer Weg angesiedelt sind. Oder auch für Gemeinschaftsaktionen der Gewerbetreibenden oder Veranstaltungen der Stadt. Die Investitionskosten von mehr als 100 000 Euro wird die Stadt tragen, die werbenden Geschäftsleute sollen nach einer Anlaufphase zur Deckung der laufenden Kosten beitragen.

"Doch warum dauert das mit der Video-Wall so lange?", musste sich Brehm kritische Nachfragen aus dem Publikum gefallen lassen. Schließlich würde über deren Installation schon so lange gesprochen. Brehms Antwort: Unter anderem liege das daran, dass man anders als geplant nun auf eine aufwendigere Lösung setze: "Die Videowand soll jetzt auf zwei Seiten bespielt werden, sodass die Werbung sowohl vom AischPark-Center-Parkplatz als auch vom Kieferndorfer Weg aus einsehbar ist", so Oppelt. Doch dieser doppelte Werbe-Effekt habe eben zu Verzögerungen geführt. Im Frühjahr soll die Wand nun aufgebaut werden.

An die Stadt angebunden werden soll das Fachmarktzentrum, wie ausführlich diskutiert, mit Shuttle-Bussen. "Damit die Menschen, die wir auf das Angebot in der Stadt neugierig gemacht haben, auch wirklich dort hinkommen", wie Brehm nochmals ausführte. Umgesetzt werden könne der Shuttle-Verkehr jedoch erst langfristig, in der Vorweihnachtszeit sei aber bereits ein Test mit einem Nostalgiebus geplant. "Zusätzlich machen wir Werbeaktionen am AischPark-Center", so Brehm. Auftreten solle dabei unter anderem das Höchstadter Christkind.

In Arbeitskreisen unter der Leitung von Thomas Oppelt werden nun weitere Werbemaßnahmen geplant: Entstehen soll ein kreativer Kurzfilm, der für Höchstadt als Einkaufs- und Dienstleistungsstandort trommeln soll und unter anderem auf der Website der Stadt, in den sozialen Medien und bei regionalen Fernsehsendern zu sehen sein könnte.

Entstehen soll zudem ein Einkaufsführer, in dem sich die Einzelhändler, Dienstleister, Gastronomen und Unternehmen vorstellen und der in Geschäften sowie in Einrichtungen der Stadt ausliegen wird.

Diskutiert haben Brehm, Oppelt und die Gewerbetreibenden auch über die Einführung gemeinsamer Gutscheine, die in allen teilnehmenden Geschäften gekauft und eingelöst werden können. Zu diesem Thema wurde ebenfalls ein Arbeitskreis ins Leben gerufen.

Internet-Seite mit Mehrwert

Planungen laufen auch für einen gemeinschaftlichen Internetauftritt der Höchstadter Geschäftswelt. "Dieser Marktplatz muss aber einen Zusatznutzen haben", mahnte Oppelt. Ansonsten würden die Kunden die Läden weiter über die Google-Suche ansteuern. Sinnvoll wäre eine entsprechende Gemeinschaftsseite nur, wenn man hier beispielsweise einen Tisch für ein Restaurant reservieren oder einen Friseurtermin buchen könnte.

Vorgestellt hat sich bei dem Netzwerktreffen auch Tim Grevelhörster, der Center-Manager des AischPark-Centers. Sein Arbeitgeber RME mit Sitz in Nordrhein-Westfalen ist mit dem Management des Höchstadter Fachmarktzentrums beauftragt, Grevelhörster wird dazu alle zwei Wochen zwei Tage an der Aisch verbringen. "Das AischPark-Center will sich in Höchstadt integrieren", versicherte der Nordrhein-Westfale beim Netzwerktreffen. Es sei "definitiv ein Budget vorhanden, um sich hier einzubringen".

Grevelhörster versprach den Gewerbetreibenden, die Einkaufsführer, die entstehen sollen, auch in den Läden des AischParks auslegen zu lassen. Konkrete Aktionen für das kommende Jahr habe die Werbegemeinschaft der AischPark-Center-Mieter noch nicht geplant. Denkbar wäre aber zum Beispiel, auf dem Parkplatz eine Eislaufbahn oder einen Weihnachtsmarkt einzurichten. "Oder auch ein US-Car-Treffen" – derartige Veranstaltungen würden an anderen Standorten "Unmengen Menschen" anziehen.

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