HVB streicht Stellen und schließt Filialen in der Region

18.10.2014, 17:40 Uhr
HVB streicht Stellen und schließt Filialen in der Region

© Stefan Hippel

Demnach schließt die HVB im Großraum Nürnberg bis Ende nächsten Jahres zehn von zuletzt noch 30 Filialen. So werden die Standorte in Nürnberg-Ziegelstein und Alt-Erlangen Ende dieses Monats dicht gemacht. Die Geschäftsstellen in der Allersberger Straße und am Stresemannplatz in Nürnberg sowie in Fürth-Stadeln hatten bereits in der vergangenen Woche letztmals geöffnet. Fünf weitere Filialen werden bis Ende 2015 folgen. Welche dies sind, wollte ein Banksprecher noch nicht sagen.

In allen 30 Filialen waren zuletzt 240 Mitarbeiter beschäftigt. Welche Konsequenzen die Schließungen auf sie haben, steht im Einzelnen nach Angaben des Sprechers noch nicht fest. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern liefen derzeit.

"Unverschämte Nummer"

Der Abbau ist Teil der neuen Privatkundenstrategie namens "Kompass", mit der die Bank auf das veränderte Kundenverhalten reagiert. Die HVB will dabei stärker auf Beratung im Internet setzen. Dabei soll jeder Kunde einen persönlichen Ansprechpartner haben. Die verbleibenden Filialen sollen modernisiert werden: "Wir ziehen uns nicht aus der Filialberatung zurück", heißt es bei der Bank.

Nach Umsetzung des Vorhabens sind von bundesweit 580 Geschäftsstellen noch 340 übrig. Die Zahl der Vollzeitstellen soll um knapp 1500 reduziert werden, davon rund 200 in der Zentrale.

Diesen Personalabbau hält Klaus Grünewald, Fachbereichsleiter Finanzen bei der Gewerkschaft ver.di in München, für eine "unverschämte Nummer". Wie vielen Mitarbeitern am Ende tatsächlich betriebsbedingt gekündigt wird, stehe zwar noch nicht fest. Jeder einzelne sei aber einer zu viel bei einem Geldhaus, das "prächtig verdient" und jährlich 1,5 bis zwei Milliarden Euro Gewinn an den Mutterkonzern abführe, betont Gewerkschafter Grünewald.

In Nordbayern sieht "Kompass" vor, im Privatkundenbereich 174 von 650 Vollzeitstellen zu streichen. Von 90 Filialen werden 33 geschlossen. Neben den zehn Geschäftsstellen im Großraum Nürnberg trifft das zum Beispiel auch die Standorte Ebermannstadt, Adelsdorf, Uffenheim und Oettingen.

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