Lillinghof: Gutachter beendet Analyse

6.9.2012, 07:52 Uhr
Lillinghof: Gutachter beendet Analyse

© Eduard Weigert

Die ersten beiden Flugzeuge heben ab, doch das dritte und letzte kommt in eine Fluglage, in der es nicht mehr steuerbar ist. Das Flugzeug vom Typ Tiger Moth prallt in die Menge. Der Propeller erfasst eine 46-jährige Frau – sie stirbt.

Zwei Jahre ist das Unglück nun her, bei dem auch viele Personen verletzt wurden. Jetzt liegt das Gutachten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung vor. Bei diesem geht es nicht darum, die Schuldfrage zu klären, sagt der Untersuchungsführer Roger Knoll gestern gegenüber unserer Zeitung. Es soll vor allem nach möglichen Sicherheitslücken gesucht werden, damit derartige Unglücksfälle künftig vermieden werden könne.

Dass das Gutachten so lange auf sich hat warten lassen, erklärt Knoll mit den schwierigen Bedingungen. So wurde der Start des Unfallflugzeugs aufwendig nachgestellt. Dazu musste die Bundesstelle aber erst eine Maschine vom Typ Tiger Moth finden und nach einem geeigneten Piloten suchen.

Auch ein weiteres Oldtimer-Flugzeug, das für das Geschehen wichtig war, musste organisiert werden. Den Hergang habe man auf einem Flugplatz in Niedersachsen nachgestellt, berichtet Knoll. Nach Abschluss des Gutachtens haben nun die Landesluftfahrtbehörde, der Pilot und der Flugplatz 60 Tage Zeit, um den Bericht zu kommentieren. Erst dann wird der Bericht veröffentlicht. Im Dezember, sagt Knoll, könnte es so weit sein.

Die endgültige Fassung wird erst dann der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth zugehen. Nach Angaben der Pressestelle wird das Gutachten der Bundesstelle in jenes der Staatsanwaltschaft einfließen. Sie führt vier Personen im „Beschuldigtenstatus“: den Piloten, den Veranstaltungsleiter und zwei Mitarbeiter des Luftamtes Nordbayern. Die Staatsanwaltschaft untersucht, wem im „strafrechtlichen Sinn ein Vorwurf zu machen ist“.

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