Lost Places: Das steckt hinter dem Instagram-Trend

13.8.2018, 13:57 Uhr
Die Fotografin Nina Schütz präsentiert in ihrem Buch "Verlassene Orte in Franken".

© Sutton Verlag / Nina Schütz Die Fotografin Nina Schütz präsentiert in ihrem Buch "Verlassene Orte in Franken".

Unter dem Hashtag #lostplaces gibt es auf Instagram bereits über 900.000 Beiträge. Auch in Franken ist der Trend mittlerweile angekommen, wie die Fotografin Nina Schütz in ihrem Buch "Verlassene Orte in Franken" zeigt. Lost Places (zu deutsch: vergessene Orte), sind häufig alte Fabriken, Krankenhäuser oder Hotels. Sie wurden aus verschiedenen Gründen geschlossen und seit Jahren nicht mehr betreten. Hobbyfotografen sind begeistert von diesen außergewöhnlichen Fotolocations, besuchen sie alleine oder zu zweit und suchen dort nach spannenden Motiven.

Dabei spielen nicht nur außergewöhnliche Motive, sondern auch der Nervenkitzel eine große Rolle. Das Betreten verlassener Gebäude ist in vielen Fällen gar nicht erlaubt. Außerdem sind einige einsturzgefährdet oder locken auch andere Menschen, wie Sprayer oder Drogenabhängige an, die nicht gerne Fotografen in ihrer Nähe haben. Die Instagrammer genießen den Adrenalin-Kick und versuchen deshalb auch, ihre entdeckten Orte geheim zu halten, damit nicht zu viele Besucher kommen.

Für Urbexer (von Urban Exploration/Stadterkundung) Benjamin Seyfang war laut den Ruhr Nachrichten der faszinierendste Ort eine verlassene Tierarzt-Schule in Belgien. "Da standen wirklich noch die Präparate im Keller: in Formaldehyd eingelegte Organe oder Körperteile. So etwas sieht man sicherlich nicht jeden Tag." Andere Fotografen begeistern sich für die Geschichte, die man so besser verstehe als in jedem Schulbuch. Und wieder andere, häufig Frauen, lassen sich leicht bekleidet vor den Gebäuden fotografieren und posten das auch unter dem Hashtag #lostplaces auf Instagram.

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