Mega-Projekt an der A6: 630-Meter-Brücke muss weg

28.3.2019, 05:59 Uhr
Knapp 630 Meter lang und bis zu 43 Meter hoch überspannt die A6-Talbrücke das Dörfchen Unterrieden und den im Tal fließenden Raschbach. Ab September wird der nördliche Teil der Brücke abgerissen.

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de Knapp 630 Meter lang und bis zu 43 Meter hoch überspannt die A6-Talbrücke das Dörfchen Unterrieden und den im Tal fließenden Raschbach. Ab September wird der nördliche Teil der Brücke abgerissen.

Als die Brücke, die das Tal bei Unterrieden in bis zu 43 Metern Höhe überspannt, im Jahr 1967 entstand, konnte man noch nicht vorhersehen, welche Verkehrs- und vor allem Lkw-Massen sich eines Tages zwischen Tschechien und der Metropolregion bewegen würden.

Doch heute ist das Bauwerk dem Gewicht der Verkehrsströme kaum mehr gewachsen. "Zudem wurde beim Bau ein Spannstahl eingesetzt, welcher unter bestimmten Umständen zu Spannungsrisskorrosion und einem Versagen ohne vorherige Ankündigung neigen kann", wie die Autobahndirektion es formuliert.

Zwei neue Bauwerke entstehen

Als die Brücke im Jahr 1967 entstand, konnte man noch nicht ahnen, welche Verkehrsströme sich eines Tages zwischen Tschechien und der Metropolregion bewegen würden.

Als die Brücke im Jahr 1967 entstand, konnte man noch nicht ahnen, welche Verkehrsströme sich eines Tages zwischen Tschechien und der Metropolregion bewegen würden. © dpa

Kurzum: Die Brücke kann nicht erneuert werden. Eine neue muss her. Oder genauer gesagt: Zwei neue. Denn eigentlich befinden sich die beiden Richtungsfahrbahnen auf getrennten, wenn auch direkt nebeneinander verlaufenden Bauwerken.

Zunächst laufen ab dem 1. April nur vorbereitende Maßnahmen auf der Fahrbahn Richtung Amberg, ein zweispuriger Verkehr bleibt aber erhalten. Ab dem 14. Juni wird dann der gesamte Verkehr auf die südliche Brücke umgelegt, auf der dann vier schmale Fahrspuren, zwei in jede Richtung, angelegt sind.

Ab September soll mit dem spektakulären Abbruch der nördlichen Brücke begonnen werden. Schon im November startet die Errichtung des Unterbaus, die bis zu 62 Meter voneinander entfernten Stützen wachsen in die Höhe. Im Spätsommer 2020 soll dann mit dem Überbau der künftig 652 Meter langen Spannbetonbrücke begonnen werden.

Erster Teil ist Ende 2021 fertig

Ab Ende 2021 können Autos, Lkw und Motorräder die neue, nördliche Brücke nutzen, während die südliche abgerissen und anschließend neu aufgebaut wird.

Ende des Jahres 2024 sollen endlich alle Arbeiten abgeschlossen sein. Kosten soll das alles stolze 85 Millionen Euro, noch einmal deutlich mehr als die 70 Millionen Euro, mit denen man vor den Ausschreibungen im vergangenen Jahr gerechnet hatte.

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