Mehr Geld und Personal: Klinikum Bayreuth steht vor Neuanfang

27.8.2014, 14:58 Uhr
Mehr Geld und Personal: Klinikum Bayreuth steht vor Neuanfang

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Nach dem Bekanntwerden mutmaßlicher Behandlungspannen am Klinikum Bayreuth hat Interims-Chef Joachim Haun die Mitarbeiter auf einen Neuanfang eingeschworen. „Wir müssen den Blick nach vorne richten und die Situation gemeinsam meistern“, sagte Haun laut Mitteilung vom Mittwoch bei einer Betriebsversammlung.

An die Mitarbeiter gerichtet, betonte er: „Hier geht es um Unternehmenskultur – wir brauchen Ihre Kritik ebenso wie Ihr Lob und Ihre Anregungen.“ Er kündigte die Schaffung von 25 neuen Stellen sowie eine Verdoppelung des Weiterbildungsbudgets an. Angebliche Behandlungsfehler und eine vom Magazin „Spiegel“ veröffentlichte Mängelliste hatten Klinik-Chef Roland Ranftl zu Fall gebracht. Der Aufsichtsrat setzte Haun als Interims-Chef ein. Gegen das von Stadt und Landkreis Bayreuth betriebene Krankenhaus ermittelt die Staatsanwaltschaft in vier Fällen wegen möglicher Fehlbehandlungen bei Neugeborenen.

Laut Haun sollen von den neuen Arbeitsstellen in erster Linie die Bereiche Pflege, Hygiene, Notaufnahme, Physiotherapie und Anästhesie profitieren. „Da wo unsere Klinik derzeit von manchen in der öffentlichen Darstellung gesehen wird, da gehören wir nicht hin.“

Bayreuths Landrat Hermann Hübner (CSU) bat in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender „um einen Vertrauensvorschuss“ für Haun: „Wir brauchen Ihre Hilfe, wir brauchen bessere Stimmung im Haus und Mitarbeiter, die die Ärmel hochkrempeln. Es gibt viel Arbeit und in die wollen wir uns jetzt stürzen“, sagte er zu den Klinik-Mitarbeitern. Eine Privatisierung des Krankenhauses lehnte Hübner ab. „Das löst unsere Probleme nicht. Die Klinikum Bayreuth GmbH wird auch weiterhin in kommunaler Hand bleiben.“

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